WZ-Mobil: Die neue Halle gefällt den Bayer-Sportlern
Die Mitglieder zahlen freiwillig mehr Beiträge, um den Bau mitzufinanzieren.
Krefeld. Ab März 2015 sollen die Leichtathleten des SC Bayer 05 Uerdingen auch bei widrigen Witterungsverhältnissen wieder unter optimalen Bedingungen trainieren können. Der Grundstein für die neue Leichtathletik-Halle am Löschenhofweg ist gelegt. 1,4 Millionen Euro kostet das Bau-Projekt.
Durch die Anerkennung des Standortes als Landesleistungsstützpunkt „von besonderem Landesinteresse“ wurden 622 000 Euro aus Sportfördermitteln des Landes bereit gestellt. Den Rest stemmt der Verein durch ein Darlehen bei der NRW-Bank, das durch höhere Mitgliedsbeiträge der Leichtathletikabteilung, Einsparungen von Energiekosten und einen Zuschuss des Gesamtvereins finanziert wird.
„Die Leichtathletik hat es nicht einfach in Zeiten von Fußball und Co.“, sagt Peter Quasten. Der Cheftrainer der Leichtathletikabteilung erhofft sich, dass eine neue moderne Leichtathletikhalle auch neue Mitglieder anzieht. Die alte Traglufthalle wurde 1985 errichtet und sei auf 25 Jahre ausgelegt gewesen. Eine neue Möglichkeit im Winter zu trainieren sei also immer nötiger geworden. „Die Außenwand war porös. Bei Temperaturen unter null Grad konnten wir die Halle maximal auf zwölf Grad beheizen“, sagt Peter Quasten. „Unser Standort wird attraktiver und erhält durch die neue Halle eine Art Leuchtturmfunktion für die Leichtathletik in der Region.“
Die im Zuge der Finanzierung erhöhten Mitgliedsbeiträge werden durch eine hohe Zustimmung bei den Leichtathleten getragen. „95 Prozent der Mitglieder und Eltern haben gesagt: ,Wir machen mit’.“ Sie bezahlen im Jahr 72 Euro mehr.
„Im Winter haben wir auch schon mal in der alten Traglufthalle trainiert“, sagt Uwe Röpstorf. Der Triathlet begrüßt den Bau einer neuen Halle. „Es war höchste Zeit, wohl hat man sich da bei niedrigen Temperaturen nicht mehr gefühlt“, sagt er.
Auch Marion Opitz findet die neue Leichtathletikhalle auf Anhieb gut: „Ich höre jetzt zum ersten Mal davon und finde es super. Bessere Möglichkeiten, Sport zu treiben, sind doch immer gut.“
Dass man das auch anders sehen kann, zeigt die Meinung von Beate Riedel zum Neubau. Sie ist mit ihrer ganzen Familie im Breitensport bei Bayer aktiv. Eine neue Halle findet sie zwar grundsätzlich gut, aber die Ausrichtung als Leistungsstützpunkt bereitet ihr dann doch Sorgen. „Es wird alles sehr leistungsorientiert, der Breitensport gerät ins Hintertreffen. Das ist sehr schade“, findet sie. „Es wird immer mehr ausgelotet: Wer kann etwas und wer kann nichts. Und wer nichts kann, wird ausgebootet. Das ist einfach eine Frage der Philosophie“, erklärt sie.