Verberg 250 Jahre Verberger Schützen
Das älteste Schützensilber stammt von 1765. Der Verein hat 300 Mitglieder.
Krefeld. Mit der Zeit geht der seit 2010 von Thomas Basalla angeführte Verberger Schützenverein. „Die Schützen sind im Glauben frei, der Heimat verbunden und dem Brauchtum verpflichtet.“ So formuliert er seine neuen und zeitgemäßen Vorstellungen von Glaube, Heimat, Sitte.
Die Brauchtumspfleger sind alles andere als in die Jahre gekommen, auch wenn jetzt ein besonderer Geburtstag gefeiert wird. Denn den Schützenverein gibt es offiziell seit 1765, also seit 250 Jahren. „Eben weil unser ältestes Schützensilber aus dem Jahr 1765 stammt“, sagt der 40-jährige Thomas Basalla, der eigentlich in der IT-Branche Infrastruktur-Manager ist. Allerdings schreibt der Ex-König Bernd Hauser im informativen Jubiläums-Festbuch, dass es bereits schriftliche Aufzeichnungen ab 1743 gäbe, als die Verberger bei den Bockumer Schützen mitzogen. Allerdings fand man kein Dokument, dass es zu der Zeit tatsächlich schon einen eigenständigen Schützenverein in Verberg gegeben hatte.
Bis auf das alte Königssilber und der Erwähnung einer Schützenfahne von 1779 gibt es aus den ersten 100 Jahren kein Archiv-Material mehr, war das Vereinswesen auch lange Zeit in so einer Art „Dornröschen-Schlaf“. Erst wieder im Jahr 1872 gründeten Verberger Bürger nach der Initiative des späteren langjährigen Vorsitzenden Heinrich Büren den „Verberger Schützenverein der Neuzeit“. Von da an gab es Schützenfeste in unregelmäßigen Abständen von bis zu neun Jahren. Mittlerweile wird alle vier Jahre ein großes Schützenfest in Verberg gefeiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erst im Juli 1953 wieder ein neuer Vorstand gewählt, Vorsitzender wurde der 34-jährige Fritz Heckens. Danach wurden viele andere Vereine angesprochen, sich mit einer Schützengruppe zu beteiligen. So kamen zum Beispiel beim ersten Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg, 1956, die Offiziere der „Grünen Jäger“ aus dem Gesangsverein, die „Schill-Offiziere“ aus dem Turnverein, die erste Jägerkompanie aus der Karnevalsgesellschaft oder die „Schwarzen Husaren“ aus einem Kegelclub.
Derzeit hat der Verein rund 300 Mitglieder, in 26 verschiedenen Kompanien. Seit 26 Jahren feiern die Schützen ihr Fest auf dem Franz-Nolte-Platz. Davor hatte der Festplatz mehrmals gewechselt. So stand das Festzelt auch einige Zeit auf einer Wiese am Flohbusch. Als 1984 erstmals das Schützenzelt auf dieser Wiese aufgebaut wurde und man die mittendrin stehende Eiche auf jeden Fall erhalten wollte, wurde diese einfach in der Krone etwas verbogen, damit sie ins Zelt passte.
Am letzten Tag des Schützenfestes 2013 präsentierte das Königshaus um Gerd und Irmgard Siebenmorgen als erstes Jubiläumsgeschenk ein „Wanderdenkmal“. Eine Statue, an der auch die künftigen Königspaare entsprechende Tafeln mit ihrem Namen installieren können. Dieses „Denkmal“ können die Regenten dann in der schützenfestfreien Zeit in ihre Vorgärten stellen. Das nächste große Verberger Schützenfest wird wieder Pfingsten 2017 gefeiert.