Das Ende der Staubwolken am Gahlingspfad naht
Weil der Gourmet-Versandhandel „Hagen Grote“ umzieht, sind für die Anwohner einige Probleme entstanden.
Kliedbruch. Geräucherter Wildaal von der Ostsee, Flaschentomaten vom Vesuv oder Bio-Grillfleisch vom Bunten Bentheimer Schwein gehen weiterhin von Krefeld aus auf die Reise zu Feinschmeckern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Nur wenige Meter vom jetzigen Standort am Gahlingspfad hat die Hagen Grote GmbH in den einstigen Nelsbach-Hallen eine neue, größere Bleibe gefunden - rechtzeitig zum Ablauf des derzeitigen Mietvertrages. Mit-Geschäftsführer Cay Lönnecke und die 40 Mitarbeiter des Versandhauses für Spezialitäten und exquisite Küchenaccessoires freuen sich schon auf den Umzug Ende Juli: "Wir werden künftig in einem schönen grünen Umfeld arbeiten."
Doch insbesondere die landschaftsgestalterischen Arbeiten vor und zwischen den renovierten Hallen des Investors Herbert Roelofsen (Firma GOD) sind einigen Nachbarn in den vergangenen Wochen auf die Nerven gegangen.
"Seit einem Jahr bewegen junge Leute langsam die Erde, harken den Boden und verlegen Pflastersteine", klagen Carola Lehmann und Christa Paulzen über Staubwolken, die von unabgedeckten Erdhügeln bei Westwind ihre Balkone und Fenster, aber auch die Autos auf der Straße verschmutzen. "Die Arbeiten nehmen einfach kein Ende", stöhnen die Frauen. Mit Mundschutz reinigten sie die Blätter ihrer ergrauten Balkonpflanzen.
Sogar das Umweltamt wurde eingeschaltet, als Rauchwolken aus einem Hallentor gegenüber der Wohnhäuser drangen. Die Dämpfe entpuppten sich aber als harmlos; eine Fachfirma hatte einen Bitumen-Boden in die Halle eingezogen.
Dass draußen die Pflaster- und Begrünungsarbeiten so lange dauern, hat damit zu tun, dass keine Profis am Werk sind, sondern Jugendliche einer Fördermaßnahme der FAA Bildungsgesellschaft West.
Für die Kritik hat Lönnecke kein Verständnis: "Das ist doch nur ein temporäres Problem. In wenigen Wochen werden auch die Nachbarn gegenüber einen viel schöneren Ausblick haben als in all den früheren Jahren. Sogar ein großer Teich wird angelegt."
Die Befürchtung von Mary Gaspard, Mitglied der Bezirksvertretung (CDU) und der Bürgerinitiative Gahlingspfad, der Gourmet-Belieferer könne durch die Vergrößerung mehr Lasterverkehr verursachen, zerstreut Lönnecke: "Es werden künftig nicht mehr Fahrzeuge von der Blumentalstraße anrollen. Am Wochenende finden keine Versandtätigkeiten statt. Wir brauchten einfach mehr Lagerfläche. Gerade in unserer Hauptgeschäftszeit vor Weihnachten fehlte uns der Platz."
Lönnecke verweist darauf, dass künftig alle Mitarbeiter in einem Bürogebäude am Grünen Dyk arbeiten und auch dort parken werden. Wer die geräumten Grote-Hallen zu Beginn der Sackgasse Gahlingspfad übernehmen wird, steht noch nicht fest.