Streit um Lärm im Kaiserpark
Beim Schulsport im Grünen geht es laut zu – zum Ärger von Mensch und Tier.
Krefeld-Bockum. "Die Gesamtschule Kaiserplatz hat einen eigenen Aschenplatz. Warum gehen die Schüler im Sportunterricht nicht dorthin, sondern suchen allmorgendlich den Kaiserpark heim?", fragt Nicola van Bommel.
Sie dreht dort morgens mit ihrem Dackel ihre Runde und ärgert sich, weil das "idyllische Kleinod für zahlreiche Menschen und Tiere seit Beginn des schönen Wetters von zahlreichen laut schreienden Schulklassen besucht wird."
Keiner habe etwas gegen die Schüler im Kaiserpark, solange der Unterricht dort mit Respekt vor Mensch und Tier stattfinde, sagt sie weiter. Sie sei nicht kinderfeindlich. "Jedoch nutzen bis zu drei Klassen mit jeweils dreißig Schülern teilweise gleichzeitig die Spazierwege des Kaiserparks als Laufstrecke." Dass sich die Mitschüler dabei lautstark anfeuern diene sicherlich der guten Stimmung, sei im Kaiserpark jedoch völlig deplatziert.
Diese "Invasion" treffe diejenigen, die sich nicht wehren könnten: die Tiere. "Die Kinder scheuchen Jungtiere und brütende Enten auf, die dann über die Straße flüchten." Zwei tote Vögel habe sie gerade erst bemerkt. Außerdem seien die ersten Spaziergänger gebeten worden, andere Wege zu benutzen, damit die Jugendlichen ungestört der Körperertüchtigung nachgehen könnten". Van Bommel findet das "unglaublich."
Schulleiter Jochen Adrian kann die Vorwürfe überhaupt nicht verstehen: "Wir haben seit 1992, seitdem ich an der Schule bin, überhaupt keine Beschwerden gehört. Die Schüler werden auf dieser öffentlichen Anlage begleitet und beaufsichtigt. Mehr als zwei Klassen gleichzeitig gibt es dort nicht."
Der Unterricht könne natürlich auf der Hubert-Houben-Anlage stattfinden, doch sei der Weg dorthin zu Fuß so weit, dass die Kinder bei der Ankunft gleich wieder umkehren könnten. Der Ascheplatz auf dem Schulgelände sei für den Sportunterricht viel zu klein und diene als Pausenhof.
"Der Park hat jedoch die richtigen Ausmaße", so der Direktor weiter. "Eine Runde um das Gewässer ist genau 800 Meter lang, der Weg über die Brücke als Abkürzung exakt 400 Meter. Das ist zum Laufen und Joggen ideal. Wenn die Schwäne dort brüten, werden andere Wege, fernab der Tiere, gesucht. Und dass die Schüler Freude äußern, das passiert."