Ein familiärer Großverein
Der Verberger TV gehört zu den größten Krefelder Klubs und spielt beim Volleyball oben mit.
Verberg. Eines ist klar: Wer Sport im Verberger Turnverein (VTV) betreibt, bleibt nicht allein. Der etwa 950 Mitglieder zählende Sportverein aus dem Krefelder Norden gehört zwar zu den größten Klubs der Stadt, Anonymität ist unter den Aktiven aber ein Fremdwort. Anders ausgedrückt: Geselligkeit wird groß geschrieben.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Volleyball-Abteilung. Sie ist gemeinsam mit der Badminton-Abteilung im Leistungssport verankert und nimmt am regelmäßigen Ligabetrieb teil. 180 Mitglieder sind im Volleyballbereich aktiv, etwa 60 sind es beim Badminton.
Die Damenmannschaften sind das Aushängeschild der Volleyballer. Die erste Mannschaft mischt aktuell in der Verbandsliga im oberen Tabellendrittel mit. Nicht selbstverständlich, wenn man sieht, dass der Altersdurchschnitt der Leistungsträgerinnen über dreißig Jahren liegt. Doch das ist wohl Teil des Erfolgsrezeptes der Abteilung.
"Die Spielerinnen kennen sich seit Jahren und verstehen sich auch abseits des Feldes", sagt Trainer Burkhard Grimm, der selbst in der einzigen Herren-Mannschaft des VTV seit etwa 20 Jahren Volleyball spielt. Auch hier gilt das Motto: Geselligkeit hat Vorrang. "In unserer Volleyball-Abteilung sind schon viele Ehen entstanden", sagt Grimm schmunzelnd über das Verhältnis zur ersten Damen-Mannschaft.
Nebenbei trainiert der 44-Jährige die zweite Damenmannschaft, die zum größten Teil aus den leistungsstärksten Jugendspielern des Vereins besteht und in diesem Jahr als Spitzenreiter um den Aufstieg spielt. Am Samstag verloren die jungen Damen jedoch im Spitzenduell gegen den Osterather TV und müssen sich den Platz an der Sonne nun mit zwei anderen Teams teilen. Über den Nachwuchs braucht sich der Verberger Turnverein aber keine Sorgen machen.
"Es ist die jüngste Mannschaft der Liga. Das macht uns stolz", sagt Grimm. In der Turnhalle am Luiter Weg in Verberg trainieren alle Mannschaften miteinander. Ob groß, klein, alt oder jung - die Mischung im Verein funktioniert. Es geht fast schon familiär zu beim VTV. "Mit diesem Image können wir sehr gut leben", sagt Grimm.
Silke Leigraf ist Abteilungsleiterin im Volleyball und selbst die "Leitwölfin" in der Zweiten. Nebenbei trainiert sie noch drei Jugendmannschaften - alles ehrenamtlich. Das enge Zusammenleben in der Halle am Luiter Weg ist allerdings gleichzeitig Pech und Segen. Die Kapazität reicht nicht mehr aus, um dem Mitgliederzuwachs im Jahr 2008 gerecht zu werden.
Dass sich im Volleyballbereich viele "erfahrene" Aktive am Netz gegenüber stehen, ist kein Zufall. Der VTV, der neben dem Leistungssport auch viele Angebote im Wellness- und Breitensport auflistet, zählt sich seit 30 Jahren selbst zu den Pionieren des Seniorensports.
Von den etwa 950 Mitgliedern sind 285 älter als 60 Jahre. In der Hobby-Mannschaft der Volleyballer gibt es sogar einige Aktive, die schon älter als 70 sind. Um seine gesellige Philosophie zu unterstreichen, organisiert der Klub gemeinsame Ausflüge und Veranstaltungen.