Golfclub: Es fehlt der Dialog
WZ-Bus: Einige Traarer erinnern daran, dass das geplante Wohngebiet die Frischluft in der Stadt bremsen würde.
Krefeld. Mehr als 170 Traarer haben, wie berichtet, die Bürgervereinssitzung in Traar zum Thema Golfplatzerweiterung besucht. Das Thema polarisiert, das ist spätestens seit dem vergangenen Freitag deutlich. Beim WZ-Bus an der Ecke Kemmerhofstraße/Erich-Klausener-Straße wurden die Bedenken der direkten Anwohner noch einmal deutlich.
Den Flächennutzungsplan (FNP) von 1984, der allerdings noch immer gültig ist, hat Gunter Buxbaum mitgebracht. "Dort ist das Gebiet, auf dem der Golfplatz das Wohngebiet plant, eindeutig als so genannte Frischluftschneise für die Innenstadt ausgewiesen", erklärt Buxbaum und zeigt auf die gelb-blau schraffierte Fläche im Plan. Schon beim Wohngebiet "An der Eibe" sei gegen den FNP verstoßen worden. Der Golfplatz sei eine landschaftliche Bereicherung gewesen, daher werde es gegen die aktuellen Pläne, diesen um neun weitere Löcher auf dann 27 zu erweitern, nur wenig Proteste geben, glaubt der Traarer. "Bei der Wohnbebauung, darauf kann sich der Betreiber einstellen, wird es massiven Widerstand geben", sagt Buxbaum, der angesichts der vielen zum Verkauf stehenden Villen und Häuser in Krefeld nicht glaubt, dass es einen Bedarf für gehobene Bebauung gibt.
Als Anwohner der Kemmerhofstraße 221 ist Wilhelm Rauch direkt betroffen von den Erweiterungsplänen. Seiner Familie gehören einige der Flächen, auf denen der Golfclub gerne erweitern will. "Wir sind sehr erstaunt, dass wir bis heute vom Betreiber keinerlei Pläne gesehen haben oder mit uns gesprochen wurde, ob wir überhaupt verkaufen oder verpachten müssen", sagt Rauch. Er erinnert an verschiedene Verträge mit dem Betreiber in der Vergangenheit, bei denen es immer wieder Probleme gab. "Für uns bleibt Grundvoraussetzung ein vernünftiger Rad- und Fußweg durch den Golfplatz", sagt Rauch.
Allenfalls ein Wohngebiet, die über eine Verlängerung der Werner-Voß-Straße hinweg ein Dreieck mit der Rather Straße und der Straße "An der Elfrather Mühle" bilden würde, kann sich Andreas Heinrich vorstellen. "Häuser an den heutigen Erdbeerfeldern, so wie es der Betreiber einmal vor hatte, wurden schon vor einigen Jahren von der Stadt abgeschmettert", erklärt er. Auf keinen Fall dürften "Gefährdungspunkte entstehen, bei denen spielende Kinder in Gärten von Golfbällen getroffen werden", meint Heinrich. Es müsse aber erlaubt sein, neue Ideen einzubringen, die Traar und die gesamte Stadt voran bringen würden.
Beim Umgraben seines Gartens hatte Christian Plücken neulich fünf Golfbälle auf dem Spaten. Er wohnt an der Erich-Klausener-Straße, gut 160 Meter vom Golfplatz entfernt. "Wenn die Golfer bald ganz nah an mein Grundstück kommen, wird das der blanke Horror", sagt er. "Der Golfklub hat doch einen wunderbaren Platz. Warum muss man den denn bis nah an die Häuser ausdehnen?"