Gut Schmithof: „Die Scheune muss endlich verschwinden“

Am WZ-Mobil sind sich alle Anwohner darüber einig, dass das marode Gebäude des Schmithofs abgerissen werden sollte — möglichst schnell.

Traar. Dass sich nur wenige Fußgänger und Radfahrer von der Absperrung rund um die Scheune des Guts Schmithof an der Rather Straße abschrecken lassen, ließ sich bereits beobachten, als das WZ-Mobil vor Ort war. Dem Schild zum Trotz, das auf die Einsturzgefahr des alten Gebäudes hinweist, halten auch alle anwesenden Bürger das Ausmaß der Absperrung für übertrieben. Einhellig fordert man von der Stadt den schnellen Abriss des Gebäudes.

„Neun Jahre lang ließ man die Menschen hier direkt am Gebäude entlanglaufen und -fahren — jetzt kommt man plötzlich überhaupt nicht mehr durch“, sagt Ulrich Segermann. Der Bürgersteig auf der gegenüberliegenden Straßenseite solle freigegeben werden, denn dort bestehe keine Gefahr. „Entscheidend ist, dass endlich etwas passiert. Die Stadt hat die Scheune gekauft, um sie abreißen zu können — jetzt muss sie endlich verschwinden.“

Heidi und Hermann Münker wohnen in direkter Nachbarschaft der Absperrungen. Das Ehepaar pflichtet der Abrissforderung energisch bei: „Das ist viel zu gefährlich hier — vor allem die Hausecke: Wenn man hier mit Kindern spazieren geht, muss erst jemand nachschauen, damit man nicht Gefahr läuft, mit einem Radfahrer zusammenzustoßen.“

Auch Dieter Feltgen versteht nicht, warum die Stadt nicht schon viel früher gehandelt hat: „Ich wohne in Traar und komme fast jeden Tag an der Sperrung vorbei. Für mich ist das unverständlich, dass in den langen Jahren noch nicht irgendetwas passiert ist. Das ist furchtbar!“

Annemarie Feltes versteht nicht, warum die Sperrung so weitläufig ist und bis zum gegenüberliegenden Bürgersteig reicht: „Ich finde es verrückt. Als Fußgänger oder Fahrradfahrer kommt man an der Sperrung sogar auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig nicht vorbei.“

Silke Ruck und Petra Lothringer weisen darauf hin, dass auch einige Geschäfte unter der Sperrung an der Rather Straße leiden: „Wir arbeiten in der Bäckerei Fortmann an der Alten Kemmerhofstraße. Wir brauchen Kundschaft, um Arbeitsplätze zu erhalten. Aber die Kunden fahren ungern um die Sperrung herum — und genau diese Kunden fehlen uns jetzt.“

Ilse Scheibe ist für eine schnelle Beseitigung der Sperrung: „Mich stört es wahnsinnig. Immer, wenn man hier entlangfährt, muss man Umwege in Kauf nehmen. So schnell, wie man das sperrt, sollte man auch für die Beseitigung sorgen.“

Warum nicht alles dafür getan wird, dass die Sperrung schnellstmöglich aufgehoben wird, ist für Christian Kley ein Rätsel: „Die Absperrung ist eine Katastrophe. Dass hier gar nichts passiert, kann nicht möglich sein. Dass so eine Sperrung nicht innerhalb von zwei, drei Tagen wieder weggeräumt ist, kann ich nicht verstehen.“

Das Problem — der Abriss der Scheune — sollte zeitnah gelöst werden, ansonsten würde es „immer peinlicher“ für die Stadt, meint Kley. „Außerdem muss es ein Sackgassenschild geben, damit die Autofahrer Bescheid wissen. Der Krankenwagen stand schon oft vor der Sperrung und konnte nicht vor oder zurück.“

Für Wilhelm Schijen steht fest: „Man hätte es erst gar nicht so weit kommen lassen müssen. Die Sperrung ist ein Unfallknotenpunkt, mir ist trotz Stoppschild schon jemand aufs Auto gefahren. Es war zwar nur ein Blechschaden, hätte aber auch schlimmer ausgehen können.“

Werner Holthaus von der Inhaberfamilie des Hofes, auf dessen Grund die Scheune steht, hofft, dass „endlich Bewegung in die Sache“ kommt. „1971 hat die Stadt das Gebäude unter Androhung von Enteignung gekauft, um die Straße erweitern zu können. Dann war lange kein Geld für das Projekt da.

Seit Jahren schreibe ich dem Oberbürgermeister und weise erfolglos auf die wachsende Einsturzgefahr hin“, sagt er. „Muss denn erst jemand erschlagen werden, bis die Stadt einsieht, dass etwas passieren muss?“ Der gesamte Kreuzungsbereich müsse jetzt neu gestaltet werden.