Traar will neuen Supermarkt

Die Ansiedlung eines Nahversorgers ist auf dem Festplatz geplant. Künftig will Verberg wieder einen Karnevalszug organisieren.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Viele Verberger und Traarer gehen in den Augen von Wolfgang Merkel fremd. „Statt im kleinen Edeka in Traar einzukaufen, fahren sie lieber nach Kapellen, um gut versorgt zu sein“, sagt der Vorsteher der Bezirksvertretung Ost. Der Sozialdemokrat will das ändern. Ganz oben auf seiner Wunschliste für dieses Jahr steht die Ansiedlung eines modernen „Lebensmittelvollversorgers“ auf dem nördlichen Teil des Festplatzes.

Die Chancen dafür stehen gut. Die Weichen für die öffentliche Beteiligung hat der Planungsausschuss im vergangenen Jahr bereits gestellt. „Auf der Prioritätenliste der Verwaltung steht dieses Projekt weit oben mit Platz 13“, freut sich Merkel. Nicht nur die Bürger, sondern auch die Stadt habe davon einen Nutzen. „Der Verkauf des städtischen Grundstücks schwemmt schließlich Geld in die Stadtkasse.“

Der Stadtbezirk Ost ist nach den Einwohner- und Quadratmeterzahlen Krefelds größter Bezirk. Bockum, Gartenstadt, Elfrath, Traar und Verberg zählen dazu. Dementsprechend lang ist die Liste der Vorhaben, die Wolfgang Merkel in diesem Jahr angehen und im Idealfall auch schon realisieren möchte.

In Bockum sind es gleich drei. Durch den Ausbau der Bremer Straße könnte das Bockumer Zentrum vom durchfahrenden Schwerlastverkehr und der hohen Lärm- und Feinstaubbelastung befreit werden. Dass in der momentanen Situation dafür keine städtischen Mittel zur Verfügung stehen, ist ihm bewusst. „Aber die Haushaltssperre darf nicht zur Denksperre werden.“ Deshalb müssten schon heute Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden.

Das Gleiche gilt auch für den Bockumer Platz. „So wie er hergerichtet ist, lädt er nicht zum Verweilen ein“, sagt Merkel. Ihm schwebt als Lösung ein verkehrsberuhigter Platz vor, so dass die Gastronomie im Arkadenhaus die beruhigte Straße im Sommer mitnutzen könnte.

Den Anschluss des Gebietes Max-Planck-Straße an den öffentlichen Nahverkehr glaubt er schneller erreichen zu können.

Neben einem größeren Nahversorger in Traar liegen ihm die Niepkuhlenbrücke und die Polizeiwache im Rathaus besonders am Herzen. „Es ist schade, dass die Brücke vor sich hin gammelt“, lautet sein Kommentar. Rund 475 000 Euro seien dafür zwar in den Haushalt eingestellt. Doch durch den Nothaushalt dürfe nichts davon ausgegeben werden. Auch private Investoren seien bislang nicht zu finden gewesen.

Die Entscheidung, ob Traar künftig noch eine eigene Polizeiwache hat, fällt im Polizeibeirat. Dennoch plädiert der Bezirksvorsteher für den Erhalt. „Wenn die Bezirkspolizisten weg kämen, wäre das schade. Sie gehören zum Dorfleben.“ Sie vermittelten durch ihre Anwesenheit ein Gefühl der Sicherheit.

Merkel denkt jedoch noch weiter: „Wenn sie aus dem Rathaus rausgehen, könnte die Verwaltung ihnen bald folgen.“ Das will er verhindern. „Wenn wir schon Zuzugsgebiet sind, muss eine Meldestelle auch künftig hier vorgehalten werden.“

Der traditionelle Kinderkarneval in Verberg ist in der vergangenen Woche kurzfristig wegen der städtischen Auflagen abgesagt worden. Merkel bedauert es. Seine inzwischen erwachsenen Kinder seien früher selber mitgezogen. „Als Eltern brauchte man sich damals keine Sorgen um die Kinder zu machen.“

Damit es wieder so wird, sollten alle Verberger Vereine und Gruppen ein paar Leute auswählen, die den Karnevalszug künftig organisieren und ihn am Karnevalssamstag auch begleiten. Ein entsprechendes Konzept müsse früh erarbeitet werden. Voraussichtlich im März wird deshalb das Thema auf der Agenda der Bezirksvertretung stehen.

Für Elfrath schlägt Merkel im Rahmen des Ausbaus der A 57 eine zusätzliche neue Auffahrt vor. „Dann könnten die Elfrather zügig rüber nach Gartenstadt fahren.“ Wegen der Kosten wird dieser Vorschlag wohl aber ein Traum bleiben.

Wirklichkeit hingegen werden die neuen, alten und behindertengerechten Wohnungen, die die Wohnstätte derzeit in Gartenstadt baut. Die haben Strahlkraft. „In wenigen Jahren wird Gartenstadt dadurch eine begehrte Wohnlage sein.“

Nur bei einem einzigen Thema hat der Bezirksvorsteher alle Stadtteile gleichzeitig im Blick. Das sind die Spielplätze. „Wir müssen alle darauf überprüfen, ob sie noch bespielbar sind. Auch den Gedanken der Inklusion müssen wir hierbei stärker berücksichtigen. Ich glaube, da liegt noch vieles im Argen.“