Marktbummel Von Urkarotten und anderem Wurzelgemüse

Verkäuferin Bianca Haustein bietet auf dem Bockumer Wochenmarkt viele Vitaminbomben an.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Wurzeln geben der Pflanze Nahrung und sind auch gut für unser Wohlbefinden. Alle haben ein gutes Innenleben. Sie sind wahre Vitaminbomben, und natürliche Fitmacher. Lang und schlank liegen jetzt die verschiedenen Sorten auf den Markttischen: Von der weißen Petersilienwurzel und Pastinake bis zur lilafarbenen Urmöhre. Wer die beiden erstgenannten Gemüse nicht auseinanderhalten kann, hier kommt die Erklärung: Der erkennbare Unterschied liegt in der Größe.

Die Petersilienwurzel ist etwa drei bis fünf Zentimeter dick und 20 Zentimeter lang, die Pastinake etwa doppelt so lang. Auch ihr Kopfteil ist deutlich dicker. Der deutlichste Unterschied zwischen den beiden gesunden Gemüsesorten liegt jedoch im Geschmack. Die Pastinake hat ein würzig-nussiges Aroma, das besonders gut zu Möhren und Kartoffeln passt. Da sie einen sehr hohen Zuckergehalt besitzt, ist sie bei Kindern beliebt. Ein Püree aus gleichen Teilen Kartoffeln und Pastinaken ist richtig lecker. Die Petersilienwurzel hingegen schmeckt — wen wundert es — eher nach Petersilie. Daher wird sie häufig in Brühe und Suppe geschnippelt.

Beide Lebensmittel können auch roh verzehrt werden, zum Beispiel kleingeraspelt im Salat. „Gemeinsam haben sie den Preis: 5,80 Euro je Kilo. Und die Tatsache, dass beide längliche, spitz zulaufende Wurzeln sind, innen weiß bis bräunlich, außen gelblich weiß mit dunklen Ringstreifen“, erklärt Bianca Haustein an ihrem Stand auf dem Bockumer Wochenmarkt.

Sowohl Pastinaken als auch Petersilienwurzeln beinhalten viele wertvolle, ätherische Öle. Dann zählt Haustein weitere Produkte aus heimischer Erde auf: „Steckrüben, die ihr Schattendasein als Kriegsgemüse endgültig hinter sich gelassen und es nun sogar zur Beilage des Weihnachtsessens geschafft haben. Weißen und den schärferen schwarzen Rettich, Rote Bete, Schwarzwurzeln und, und, und.“

Die Urmöhre sorgt erst beim Anschnitt für den Aha-Effekt: Sie ist innen violett. „Sie schmeckt nicht viel anders als die üblichen Möhren, sieht aber schön aus“, findet die Marktfrau.

Die Urkarotte enthält 40 Prozent mehr Beta-Carotin als die herkömmliche Karotte und ist im Salat ein wahrer Hingucker. „Mit dem lila Gemüse kann man so ziemlich alles machen, was man mit den herkömmlichen Karotten auch zubereitet. Man muss nur ein wenig aufpassen, da die Urkarotten färben. Mit Wasser sind Hände, Bretter, Messer und Kleidung aber wieder leicht zu reinigen.“ Kundin Doris Lufen kann den Wurzeln auch viel abgewinnen, hat sich bei ihrem aktuellen Marktbesuch jedoch für Blumen- und Rosenkohl, Zwiebeln und Kartoffeln entschieden. „Ich hole jetzt noch Eier und Aufschnitt, Brot habe ich noch.“

Sie freut sich, dass nach der Weihnachts-Urlaubszeit wieder mehr Stände auf dem Wochenmarkt aufgebaut werden.