Hafenmeister wird deutlich Warnung vor Rhein-Hochwasser bei Krefeld-Uerdingen: „Zieht auch Kleinkinder rein“

Krefeld · Krefelds Hafenmeister wird angesichts des wieder steigenden Rheinpegels deutlich. Womit am Wochenende zu rechnen ist.

Zuletzt wurde das Untere Werft nach Heiligabend überspült.

Foto: Andreas Bischof

Angesichts der steigenden Wasserstände appelliert der Krefelder Hafenmeister Peter Plarre deutlich, die Absperrungen im Bereich der Uerdinger Rheinpromenade zu beachten. Gerade für Kinder sei die Gefahr, ins Wasser zu geraten, zu groß. Das vorgelagerte Untere Werft wurde durch den Kommunalbetrieb daher bereits vor Wochen abgesperrt.

Das Problem: Immer wieder sind Menschen zu sehen, denen das egal zu sein scheint. Dabei habe der Rhein bei Hochwasser eine größere Fließgeschwindigkeit, die Strömung entfalte dann auch am Werftgelände bei einer Überspülung ihre Wirkung. Die „zieht auch Kleinkinder rein“, so die Warnung Plarres. Auch für Hunde beispielsweise könne eine Missachtung der Absperrungen so gefährlich werden. Bis zum Samstag wurde mit einem Anstieg der Wasserstände gerechnet, in Krefeld könnte ein Rhein-Pegel um neun Meter erreicht werden. Für den Rheinpegel Düsseldorf war bereits mit einer Überschreitung der Schifffahrtshochwassermarke eins bis Freitag gerechnet worden, die dort bei 7,10 Meter liegt. Schiffe müssen dann in der Mitte des Flusses fahren. Für Krefeld wird ein Meter hinzugerechnet, was für das der Uerdinger Rheinpromenade vorgelagerte „Untere Werft“ einen ersten kritischen Wert bedeute, Wasser könne dann überschwappen.

Bis Samstag wurde laut Vorhersage mit einem weiteren Anstieg bis circa acht Meter bei Düsseldorf gerechnet, was neun Meter in Krefeld bedeuten würde. Zuletzt sei das Untere Werft nach Heiligabend teils überspült worden. Was der Hafenmeister dann teilweise beobachtete, machte ihn jedoch fassungslos: Eltern, die mit ihren Kleinkindern an der Hand die Absperrungen umgehen, um samt Gummistiefeln unten am Ufer entlangzuspazieren. „Sie verstehen es einfach nicht“, sagt Plarre, der die Passanten deutlich auf die Gefahr aufmerksam mache, wenn er vor Ort sei.

Für den Hafenmeister bedeutet das Hochwasser unter anderem, dass die alte Drehbrücke am Krefelder Hafen regelmäßig bewegt werden muss, um Schiffe passieren lassen zu können. Die Schiffe würden dafür angesammelt, um eine übermäßige Belastung der Brücke zu vermeiden. Das Bauwerk sei weit über 100 Jahre alt. „So eine alte Dame muss geschont werden“, so der Hafenmeister. Das Mauerwerk sei auch nicht mehr das jüngste. Ein Passieren ohne Drehung sei erst ab einem Pegel um 3,50 Meter wieder möglich.

Und wann müsste die Schifffahrt eingestellt werden? Bei Krefeld gebe es keine „groß kritischen Punkte“, aber bei Düsseldorf würde ab 8,80 Meter „alles stehen“. Dann wäre dort die Hochwassermarke zwei erreicht.