Wiederaufbau nach Brand Compos moderne Neubauten sind fertig
Der Hersteller für Düngemittel hat den Umbau fast drei Jahre nach dem Feuer so gut wie abgeschlossen. Zehn Millionen Euro flossen in Sicherheit und Brandschutz.
Krefeld. Der 25. September 2012 wird niemals wieder aus dem Gedächtnis der Mitarbeiter des Düngemittelherstellers Compo gestrichen werden können. An diesem Tag zerstörte ein verheerendes Feuer große Teile der Produktionsanlage und Lagerhallen auf dem Werksgelände in Gellep-Stratum. Über 20 Monate standen einige Produktionsanlagen still, die Mitarbeiter erlebten bange Wochen der Ungewissheit. Im März 2013 — rund ein halbes Jahr nach dem Vorfall — erklärte Compo jedoch, das Werk in Gellep—Stratum zu halten. Bis heute wurden rund 65 Millionen Euro in die Neu- und Wiederaufbauarbeiten an der Ohlendorffstraße investiert.
Auch deshalb kann Werksleiter Heinrich Leymann zusammen mit den 220 Beschäftigen am dritten Jahrestag des Unglücks in 14 Tagen optimistisch in die Zukunft blicken. „Es sind nur noch letzte Restarbeiten zu erledigen. Die Produktionsanlage läuft bereits seit einiger Zeit wieder auf 100 Prozent. Damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet“, sagt Leymann. Bis Anfang Oktober sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Herzstück des Werks sind die neu errichteten Lagerhallen 3a, 3b und 3c. Zusammen besitzen diese eine Grundfläche von 14930 Quadratmetern und haben insgesamt eine Lagerkapazität von 71300 Tonnen. In 41 Lagerboxen werden in den Hallen verschiedene Sorten Blaukorn gelagert. Neu ist in den Hallen auch ein effizienteres Förderband- und Verladesystem. Ein großes Augenmerk lag bei den Neubauten natürlich auf den Themen Brandschutz und Sicherheit. „Sämtliche Bauausführungen mussten aus nicht brennbaren Baumaterialien sein“, sagt Leymann.
Hinzu kommen Maßnahmen, wie der Einsatz von selbst verlöschenden Fördergütern und mordernen Brandfrüherkennungssystemen. „Die Investitionen für Brandschutz und Sicherheit lagen bei rund fünf bis zehn Millionen Euro“, so der Werksleiter.
Neu gebaut wurden auch die Hallen 4a und 4b, die Teile der NPK—Düngeranlage (Stickstoff, Phosphor und Kalium) und Agrosil-Anlage erhalten. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurde derweil der LKW—Verladeplatz hinter die Halle 3c an den Aufgabeturm 3c verlagert und damit in unmittelbare Nähe zum Rheinbecken verlegt. „Im Zuge der Umbauarbeiten haben wir natürlich auch geschaut, wie wir die Werkslogistik verbessern können und somit unter anderem die LKW—Verladestelle hierhin verlegt“, erklärt Leymann.
In der Inbetriebnahmephase steckt noch die neue und hochtechnisierte Produktionsanlage für Langzeitdünger. Unter anderem durch den Bau dieser Produktionsanlage konnte Compo die Anzahl der Mitarbeiter von 200 auf 220 erhöhen.