Gemo-Gruppe: Mit der Welle zum Erfolg
Die Krefelder Gemo-Gruppe feiert am Freitag das 90-Jährige. Ein Standort in Mexiko ist in Planung.
Krefeld. Detlev Moritz ist zurzeit in Berlin. Der Geschäftsführer der Krefelder Firma Gemo hatte sich entschlossen, die große Feier zum 90-jährigen Bestehen des Unternehmens in der Bundeshauptstadt auszurichten, weil Berlin für die verschiedenen Standorte der Gemo-Gruppe am zentralsten liegt. Trotz des stolzen Alters entwickelt das inhabergeführte Unternehmen an insgesamt fünf Standorten hochwertige biegsame Wellen und Betätigungszüge für zahlreiche Industriezweige wie die Automobilindustrie.
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1922 durch die Gebrüder Max und Bruno Moritz in Berlin. Aus „Gebrüder Moritz“ leitet sich auch der Firmenname Gemo ab. Bereits 1934 sicherte das Unternehmen sich einen Gebrauchsmusterschutz mit der Bezeichnung „biegsame Wellen in unbegrenzten Längen“. 1940 kam die Fertigung von Betätigungszügen zur Produktionspalette hinzu. 1953 wurde ein Teil des Betriebs nach Krefeld, dem heutigen Hauptsitz, verlagert. An der Saalestraße 21 werden seitdem biegsame Wellen produziert.
Mittlerweile sind in Shanghai sowie in den polnischen Städten Chorzow und Cybinka zusätzliche Produktionsstandorte eröffnet worden. Insgesamt beschäftigt Gemo an den fünf Standorten rund 230 Mitarbeiter. Die biegsamen Wellen finden beispielsweise in der Verstellung von Sitz- und Kopfstützen, bei Schiebe- und Sonnendächern sowie in Lenksäulen oder Laderaumabdeckungen Verwendung.
Außerdem werden sie in Medizin-, Landmaschinen- und Bahntechnik sowie weiteren Industriezweigen eingesetzt. Gefertigt wird auch noch immer die klassische Tachometerwelle für den Ersatzteilbedarf. Betätigungszüge der Firma Gemo werden in der Automobilindustrie zum Beispiel in verstellbaren Spiegeln, Türschlossverriegelungen, als Handbremsseile, Gasseile oder Kupplungsseile verbaut. Auch im Schiffsbau kommen Wellen und Züge von Gemo zum Einsatz.
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, ist ein weiterer Produktionsstandort in Mexiko geplant. Der Startschuss für die Serienproduktion dort soll im ersten Quartal 2015 erfolgen. Mit diesem neuen Standort setzt Detlev Moritz, Enkel des Firmengründers Bruno Moritz, den globalen Wachstumskurs des Unternehmens fort.