Logistik Großmolkerei Arla-Foods: 225 Millionen Liter Milch täglich

Von Krefeld aus lässt die Großmolkerei Arla-Foods ihre Kunden beliefern.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es ist mehr als eine Randnotiz, wenn das drittgrößte europäische Molkereiunternehmen seit Mai ausgerechnet von Krefeld aus seine Waren im Westen und Süden Deutschlands verteilt. Oder besser: durch DHL Supply Chain aus deren riesiger Logistikzentrale in Linn verteilen lässt. Arla-Foods, im dänischen Aarhus zu Hause mit deutscher Niederlassung in Düsseldorf, expandiert hierzulande derart stark, dass es ein völlig neues Logistikkonzept entwickelt hat, erläutert Marcus Zitzen im Gespräch mit der WZ.

Der 41-jährige Logistikmanager ist daran wesentlich beteiligt und blickt zurück. „Bisher haben unsere Werke ihre Kunden regional aus eigenem Lager und mit eigenem Fuhrpark beliefert. Das war bei unserer Expansion nicht mehr wirtschaftlich.“

Bei Arla-Food verlassen jeden Monat 160 000 Paletten mit Milchprodukten den Warenausgang. In der gleichen Zeit gehen 225 Millionen Liter von den genossenschaftlich organisierten Landwirten als Wareneingang ein. Das bedeutet je 50 Lkw-Zu- und -Abfahrten pro Tag. Arla unterhält einen Fuhrpark von 200 Lkw. „Die Milch muss raus“, sagt Zitzen. Und auch die 500 verschiedenen Molkereiprodukte, für die in Linn 12 000 Palettenplätze in unterschiedlichen Kühlzonen vorgehalten werden.

Für die Kunden im nördlichen Teil Deutschlands soll noch in diesem Jahr ein gleichgroßes Verteilerzentrum bei Hamburg den Betrieb aufnehmen. „Die Kapazitäten können jederzeit aufgestockt werden, um auch europäische Nachbarn zu beliefern“, zeigt sich Zitzen flexibel und freut sich, jetzt näher an die Kunden herangerückt zu sein. Das reduziere die Zahl und die Frequenz der Lieferungen.

Für den Standort Krefeld sprach vor allem die zentrale geografische Lage und die Kooperation mit DHL mit dem vorhandenen Zentrum. Vier Mitarbeiter von Arla Foods reichen aus, um die Warenströme in Linn zu koordinieren. DHL hält für die Distribution 50 neue Arbeitsplätze vor. In Deutschland ist das Unternehmen noch nicht lange mit eigenen Molkereien vertreten. Erst ab 2011 kamen die norddeutsche Hansa-Milch, einige Käsereien im Allgäu und die Milch-Union Hocheifel hinzu.

„Unser Unternehmen expandiert weltweit“, erläutert Pressesprecher Wolfgang Rommel die Strategie, „vor allem im Mittleren Osten, in Russland, Afrika und China“. Voll im Trend liegt die Biomilch mit allein 800 Millionen Liter pro Jahr.