Grüne: Entscheidung für Kraftwerk ist eine Katastrophe für die Stadt
SPD bemängelt unnötige Verzögerung.
Krefeld. Als "klimapolitische Katastrophe für die Stadt" bezeichnet Grünen-Fraktionsvorsitzende Stefani Mälzer den Schwenk der CDU. Allerdings kommt dieser Schritt für sie nicht völlig überraschend: Die Fraktion müsse sich rechtzeitig vor der Kommunalwahl positionieren.
Mälzer räumt ein, es bestand bereits sehr früh die Vermutung, dass die CDU ein reines Zweckbündnis auf Zeit erreichen wollte. Die Grünen halten an ihrer rigorosen Ablehnung eines Steinkohlekraftwerks fest.
SPD-Chef Bernd Scheelen bedauert, das "die CDU erst so spät zur Einsicht gekommen ist". Das Hickhack habe nur für Verzögerungen gesorgt. Die von Currenta und Trianel akzeptierten Forderungen habe die SPD bereits im Oktober 2007 formuliert. Scheelen zeigte sich froh, dass das "modernste, sauberste und effektivste Steinkohlekraftwerk in Deutschland" hier gebaut werde: "Das ist für den Standort Krefeld ein echter Gewinn."
Zusammen mit Fraktionschef Ulrich Hahnen hatte er bereits vor zwei Wochen angekündigt, dass Bayer und Trianel den Forderungskatalog akzeptieren würden.
Mit Koalitionspartner FDP hat die CDU bislang noch nicht über ihre neue Position gesprochen. "Herr Fabel lässt sich da nicht in die Karten schauen", sagt Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann.
Nachdem Currenta und Trianel bekräftigten, die zentralen Forderungen zu erfüllen, hatte Heitmann die CDU aufgefordert, sich nicht mehr zu verschanzen. In der nächsten Ratssitzung sollten alle Beschlüsse rückgängig gemacht werden, die den Kraftwerksbau verhindern sollten.