Hafenring-Ausbau: Fledermaus & Co. brauchen neue Heimat
Bevor der Hafenring ausgebaut werden kann, kommt der Tierschutz zu seinem Recht.
Krefeld. Der Rheinhafen will wachsen. Was noch fehlt, sind Straßen, die das Areal erschließen. Der zweite Bauabschnitt des Hafenrings soll kommen, die Bezirksregierung hat Zuschüsse zugesagt. Das teilte Christine Fuchs vom Fachbereich Tiefbau dem Landschaftsbeirat mit. Baubeginn für das rund acht Millionen Euro teure Projekt soll im kommenden Jahr sein.
Zuvor kommt der Tierschutz zu seinem Recht. Insgesamt vier Fledermaus- und 52 Vogelarten hat das Essener Büro Ökoplan auf dem Gelände festgestellt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehen deren Belange vor.
Insbesondere für die dort brütenden Feldschwirle, Nachtigallen, die gefährdeten Rebhühner und für die streng geschützten Zwergfledermäuse müsse artgerechter Ausgleichsraum zur Verfügung gestellt werden, betonte Diplom-Ökologe Guido Hemmer. Neben Ausgleichsflächen in Fischeln und anderen Gebieten am Stadtrand steht unmittelbar an der künftigen Straßenführung im südlichen und östlichen Bereich des Hafenrings ein rund zwei Hektar großes Gelände zur Verfügung.
Geplant ist nun, Hecken, Brach-, Gräser- und Blühstreifen anzulegen. Diese müssen bis zur Brutphase im März entwickelt sein. Danach sei der geplante Bau genehmigungsfähig, so der Ökologe.
Die Gesamtlänge der Ausbaustrecke beträgt zwei Kilometer. Der Bauabschnitt liegt zwischen dem Kreisverkehr an der Fegeteschstraße über den Heidbergsweg und die Straße An der Römerschanze bis zum südöstlichen Teil der Bataverstraße. Vorgesehen sind beidseitig Baumpflanzungen, die der neuen Straße Alleecharakter geben sollen. Auf beiden Abschnitten ist ein einseitiger Geh- und Radweg vorgesehen.
Rechnung getragen wird auch den neuen Hochwasserrichtlinien. Denen zufolge muss damit gerechnet werden, dass die Straße bei Hochwasser überflutet wird. Deshalb wird ihr Niveau im Bereich des Hafen-Wendebeckens auf knapp unter drei Meter angehoben. Dort führt die Straße künftig über eine Art Damm.