Krefelds Wirtschaft: Gewonnen und doch verloren
Krefeld/Düsseldorf. Die Wirtschaftskraft Krefelds hat zugenommen, hat eine Analyse des statistischen Landesamtes ergeben. Das Bruttoinlandsprodukt, das jeder Erwerbstätige statistisch erwirtschaftet, ist demnach im Jahr 2008 im Vergleich zu 2007 um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Das sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus, zumal landesweit der Zuwachs 1,9 Prozent beträgt.
Dennoch hat Krefeld verloren. Im Regierungsbezirk Düsseldorf stieg der Wert im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent. Erwirtschaftete jeder erwerbstätige Krefelder in 2008 statistisch 66.696 Euro, lag der Schnitt im Bezirk bei 69.445 Euro. Der Vergleich mit der nahen Landeshauptstadt fällt noch schlechter aus: Die Düsseldorfer erwirtschafteten rechnerisch 88.017 Euro und liegen damit NRW-weit vorn. Auch der Nachbarkreis Rhein-Kreis Neuss hängt Krefeld mit 81.539 Euro ab.
Der stärkste Wirtschaftssektor Krefelds, die Dienstleistungsbranche, der mit 4.155 Millionen mehr als die Hälfte der Wertschöpfung von 7.159 Millionen ausmacht, hat nur 1,8 Prozent zugelegt. Landesweit waren es 3,2 Prozent, im Regierungsbezirk Düsseldorf sogar 4,2 Prozent. Das produzierende Gewerbe in Krefeld legte 4,2 Prozent zu und liegt damit zwar über dem Landesschnitt (3,7), aber unter dem regionale Schnitt von 5,7 Prozent.
Die Landwirtschaft spielt kaum mehr eine Rolle; sie trägt nur 23 Millionen zu den insgesamt 7.159 Millionen bei und ist mit -0,9 Prozent der einzige rückläufige Sektor in Krefeld.