Weltspitze mit Werkzeugmaschinen

Der US-Konzern Hardinge eröffnet im Europark ein neues Technologie-Zentrum. Fachkräfte wurden trotz Krise nicht entlassen.

Krefeld. An Besuchern aus dem In- und Ausland mangelt es bei der Vorstellung des neuen Technologie-Centers von Hardinge (sprich Hardinsch) nicht. Auch die Firmenleitung der börsennotierten US-Muttergesellschaft ist zu Gast. Gastgeber Markus Herdegen, Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft, präsentiert das Unternehmen von seiner besten Seite. "Mit unserer Technologie für das Drehen und Fräsen auf unseren Präzisionsmaschinen sind wir unseren Wettbewerbern zumeist überlegen", sagt er selbstbewusst.

Das liege daran, dass das Unternehmen mit den computergesteuerten Maschinen gleich den ganzen Prozess verkaufe. "Meist kommen die Kunden mit einer Zeichnung für ein bestimmtes Werkstück, und die Techniker entwickeln dann rund um die Spannvorrichtung für das Drehen oder Fräsen die passende Anlage."

Zehn solcher High-Tech-Maschinen für die unterschiedlichsten Anwendungen stehen im Technologie-Center in Fichtenhain und davor sammeln sich Interessenten zur Vorführung. "Die meisten deutschen Kunden kommen aus Süddeutschland, viele Gäste aber auch aus dem benachbarten Ausland", berichtet Herdegen.

Und dafür gebe es keinen besseren Standort als Krefeld, was auch seine Besucher zu schätzen wüssten. "Die kommen mit einer Tagesreise aus, weil der Düsseldorfer Flughafen und die zehnminütige Verbindung zum Europark verkehrstechnisch ideal in ganz Deutschland sind."

Der Geschäftsführer ist bereits seit 25 Jahren für die deutschen Tochtergesellschaft, die bis zum vergangenen Jahr noch im Gewerbegebiet Gartenstadt zu Hause gewesen ist. "Doch dort konnten wir keine neuen Maschinen mehr unterbringen." Im neuen Domizil sei genügend Platz, auch für Schulungsräume für Kunden und Mitarbeiter. Die Räume waren im vergangenen Jahr gut gebucht, weil das Unternehmen die Finanzkrise nutzte, um Schulung und Weiterbildung zu forcieren.

"Den Jahresumsatz hat es glatt von 20 auf 10 Millionen Euro im Vergleich zu 2008 halbiert, aber den Stamm unserer Mitarbeiter aus 25 Fachkräften haben wir mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes behalten. Von vier Beschäftigten mussten wir uns leider trennen", beschreibt Herdegen die Konsequenzen der Wirtschaftskrise. Seit der Fachmesse für Fertigungstechnik, Metav in Düsseldorf, habe das Geschäft kräftig angezogen. Bis die Folgen der Krise überwunden und das frühere Umsatzniveau wieder erreicht seien, rechnet der Manager mit etwa zwei Jahren.