Pipline-Streit: Der Druck auf Bayer wächst
Die Städte stellen sich quer. Der Zeitplan für die 70 Kilometer lange Kohlenmonoxid-Leitung zwischen Dormagen und Uerdingen gerät ins Wanken.
Krefeld. Die mit Kunststoff ummantelten Stahlrohre liegen bereit, durch den Rhein ist die Leitung längst gelegt, und von Mündelheim bis Ungelsheim sind auf Duisburger Seite bereits die Bagger tätig - beinahe sieht es so aus, als würde die geplante Kohlenmonoxid-Pipeline zwischen den Chemieparks Uerdingen und Dormagen bald fertig sein.
Jetzt drängt für Bayer die Zeit: Denn zwischen Düsseldorf und Uerdingen hat man sich mit dem Wingas-Konzern zusammengetan, der dort eine Erdgasleitung verlegt. Während Wingas schon fleißig baggert, wartet Bayer noch auf grünes Licht - zum Beispiel aus Ratingen. Und warnt vor den Konsequenzen, falls nichts aus der gemeinsamen Trasse werden sollte. "Wenn wir nachbauen müssen, fallen bis zu 16 000 Quadratmeter zusätzlicher Waldeinschlag an", so Breuer. Und weitere Millionen an Baukosten. Grund: Sind die Gasrohre einmal verlegt, kann der Graben nicht mehr geöffnet werden. Eine zweite Furche müsste her - vier Metern daneben.
Im Kreis Mettmann sieht man die Kohlenmonoxid-Leitung derweil noch gar nicht kommen: Dort werden private Klagen behördlich unterstützt. Sprecherin Daniela Hitzemann: "Mindestens eine davon schätzen wir als aussichtsreich ein." Nicht der einzige juristische Widerstand gegen das Projekt: Die Stadt Monheim klagt vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen die Bezirksregierung - wegen Fehlern im Planfeststellungsbeschluss.