Saab und Opel: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Opel- und Saab-Händler in Krefeld glauben, dass beide Marken gerettet werden können.

Krefeld. Seit Mitte Januar boomt dank der Abwrackprämie der Neuverkauf von Autos, speziell von Kleinwagen und Mittelklassefahrzeugen. Die dadurch bedingte gute Stimmung in der Mitarbeiterschaft will man sich beim Autohaus Dresen und beim Saab-Zentrum-Krefeld nicht durch die Horrormeldungen der letzten Tage vermiesen lassen.

Irgendwie wird es mit Opel und Saab schon weitergehen, trotz der aktuell ziemlich düsteren Prognosen. Das ist der allgemeine Tenor einer WZ-Umfrage bei Krefelder Händlern der beiden krisengeschüttelten Automarken.

"Einen solchen Boom haben wir schon lange nicht mehr erlebt, nicht einmal damals beim Fall der Mauer", beschreibt Ivca Majic den Run auf Fahrzeuge der unteren Klassen. Der Geschäftsführer des Autohauses Dresen an der Untergath spricht gleich für vier Marken aus seinem Portfolio, wobei Opel mit 50 Prozent neben Ford, Honda und Citroen die absatzstärkste Marke ist.

"Dank der Abwrackprämie rennen uns die Kunden geradezu die Bude ein." Aus diesem Grund sei das Thema Arbeitsplätze derzeit überhaupt nicht aktuell.

Das Autohaus beschäftigt in Krefeld 30 Mitarbeiter von 450 in der Dresen-Gruppe. Eine unmittelbare Auswirkung der Krise von General Motors und der ungewissen Situation der deutschen Opel-Werke auf das Geschäft des Autohauses erwartet er nicht. "Hier ist jeder davon überzeugt, dass Opel aufgefangen wird und es weitergeht - egal wer die zukünftigen Gesellschafter sind." Die Stimmung in der Belegschaft sei gut.

Etwas anders gestaltet sich die Situation im Saab-Zentrum-Krefeld mit zehn Mitarbeitern an der Untergath. "Die Marke Saab profitiert nicht von der Abwrackprämie, weil wir teurere Fahrzeuge anbieten, deren Restwert weit oberhalb der 2500-Euro-Marke liegt", sagt Kai Wiegand. Eine Belebung des Geschäfts sei allerdings bei der Zweitmarke Subaru mit Fahrzeugen der unteren Klassen zu verzeichnen, so der Verkaufsleiter.

Die Insolvenz-Nachrichten über Saab machen ihm keine Angst, obwohl die schwedische Regierung ihr striktes Nein zu Hilfsmaßnahmen weiterhin aufrecht hält und dadurch die Chancen auf ein Fortbestehen der Marke auf ein Minimum gesunken sind.

"Saab wird nicht untergehen", sagt Wiegand. Er könne nicht über Details sprechen, aber es gebe firmeninterne Informationen mit positiver Grundstimmung. "Irgendwann wird Saab ohne GM weitermachen", so seine persönliche Einschätzung.