Schmolz + Bickenbach: Das Gussteil-Geschäft boomt
Eröffnung: Neues Kundenzentrum von Schmolz + Bickenbach an der Blumentalstraße. In die Gießerei wird kräftig investiert.
Krefeld. Mit der festlichen Eröffnung des neuen Kundenzentrums in der Blumentalstraße hat die Guss-Gruppe von Schmolz + Bickenbach eine Marktoffensive gestartet, wie sie in der Stahlbranche zurzeit eher selten ist.
In den nächsten fünf Jahren will die Gruppe insgesamt 30 Millionen Euro in ihre vier Standorte investieren, wobei der Löwenanteil mit 20 Millionen Euro auf Krefeld entfällt - speziell auf die Modernisierung der Gießerei an der Hülser Straße.
Gleich mehrere Entscheidungen der Firmenleitung sind zum Vorteil der Stadt gefallen. Eine umfassende Umstrukturierung bescherte dem Unternehmen ein neues Führungstrio mit den Geschäftsführern Matthias Pampus-Meder, Berthold Schiffer und Hans Schlickum.
Sie sind ebenso ins völlig renovierte, ehemalige DGB-Haus an der Blumentalstraße 2 eingezogen wie die Mitarbeiter der Verwaltung von der Hülser Straße und die Führungskräfte des Vertriebs sowie der Forschung und Entwicklung aus den Werken Ennepetal, Kohlscheid und Monheim.
"Wir mussten dringend unsere Aktivitäten bündeln, damit nicht vier Berater aus vier Werken in einer Woche beim gleichen Kunden auftauchen", setzt Pampus-Meder auf eine enge, intern abgestimmte Kundenbetreuung. "Unser Vertrieb, den wir personell noch verstärkt haben, ist in dieser Krisenzeit besonders gefordert", begründet der Vorsitzende der Geschäftsführung die Maßnahmen.
Ein weiterer Vorteil für Krefeld ist, dass die Gießerei an der Hülser Straße nicht von der Krise betroffen ist wie die Werke in Kohlscheid und Monheim, in denen Kurzarbeit angesagt ist.
Im Gegenteil: Das Geschäft mit Guss-Teilen für moderne Energietechnik wie Gas- und Dampfturbinen boomt. "Wir lösen unsere Kapazitätsprobleme im Bereich der Großgussteile mit dem Bau einer größeren Halle, die dank einer neuartigen Technologie gleichzeitig die Schwingungsbelästigung der Nachbarn beseitigt", freut sich Pampus-Meder.
Wegen dieser Belastung durfte in diesem Formbereich nur 90 Minuten pro Tag gefertigt werden. "Bald können wir dies im Zweischichtbetrieb tun."
Das Unternehmen stehe in ständigem Kontakt zu den Nachbarn, bei denen auch Schwingungsmessungen erfolgt sind. "Ich bin optimistisch, dass dieses Problem gelöst ist." Eine Staubbelastung sei bisher kein Thema gewesen. Dennoch investiere man 2,7 Millionen Euro in moderne Luftreinhaltungsmaßnahmen wie Filteranlagen.
In seinem Grußwort lobte Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Krefeld, im Namen der Stadt das Engagement des Unternehmens sowie des Eigentümers und Mitbewohners - das Architekturbüro Amendt - für die gelungene Modernisierung des DGB-Hauses.
"Das Gebäude mit seinem inspirierenden Rahmen ist ein Gewinn für Krefeld und die Mitarbeiter finden hier eine langfristige Perspektive vor", so der Geschäftsführer der WFG.