Neueröffnung Krefeld hat ein neues Autohaus
Krefeld · Die Tölke&Fischer-Gruppe hat an der Gladbacher Straße ein Audi-Zentrum eröffnet, in dem die Kunden ihr künftiges Auto in einer virtuellen Brille anschauen können und in dem Elektro-Fahrzeuge stehen, die keine Außenspiegel mehr haben.
Wer in der Dämmerung über die Gladbacher Straße fährt und nicht bemerkt, dass es dort nun ein neues Autohaus gibt, wird um einen Sehtest nicht herumkommen. Die Tölke&Fischer-Gruppe hat gleichermaßen in Architektur wie Beleuchtung ein deutliches Zeichen gesetzt, dass es dort nun ein neues Audi-Zentrum gibt. Das haben die Beteiligten nun mit rund 350 Gästen und einer entsprechenden Party eröffnet.
350 Tage haben Umbau und Umzug gedauert, nun stehen dem Unternehmen 22 000 Quadratmeter für Verkauf und Werkstätten zur Verfügung. „Hier am Standort entstehen 40 neue Arbeitsplätze, das erfreut natürlich einen Oberbürgermeister“, sagte Frank Meyer bei der Eröffnung. Insgesamt beschäftigt das neue Autohaus 100 Mitarbeiter, die sich in zahlreichen Wochenend-Workshops auf ihren neuen Arbeitsplatz vorbereitet haben.
Krefelder Haus hat
eine große Bedeutung
Sowohl für Tölke&Fischer als auch Audi spielt das Krefelder Haus eine große Rolle, weil es zeigt, in welche Richtung sich Autohäuser entwickeln. Der nationale Audi-Vertriebsleiter Christian Bauer spricht von einem „Leuchtturmprojekt für Deutschland“. Ziel sei, zugleich digitaler und persönlicher zu werden. Das zweite Ziel soll über die höhere Zahl der Mitarbeiter sowie die großen Flächen für die Werkstätten erreicht werden.
Für das erstgenannte Ziel gibt es zwei markante Beispiele: So haben Kunden an der Gladbacher Straße die Möglichkeit, sich die Wunschausstattung für ihr mögliches neues Auto so programmieren zu lassen, dass sie sie mit einer Virtual-Reality-Brille vorher anschauen können.
Das zweite Beispiel hatte Vertriebschef Bauer mehr oder minder direkt vom Genfer Autosalon mitgebracht. Dort wie in Krefeld präsentierte Audi das Modell E-tron, einen elektrisch betriebenen SUV, der nach Unternehmensangaben eine Reichweite von 400 Kilometern hat und im Idealfall in 20 Minuten geladen werden kann. Zudem besitzt der E-tron keine Außenspiegel mehr, Kameras übernehmen deren Aufgabe und übermitteln dem Fahrer ein sehr scharfes Bild dessen, was seitlich hinter ihm passiert.
Kleinewefers hat das Gebäude
an Töfi vermietet
2007 hatte die Kleinewefers GmbH das insgesamt 48 000 Quadratmeter große Areal, auf dem das Autohaus entstanden ist, aus der TAG-Insolvenz heraus gekauft. Seitdem ist viel passiert: 2013 begann der Abriss der meisten Gebäude und die Umwandlung in einen Businesspark unter dem Namen Logwerk. Dessen Herzstück ist das Audi-Zentrum, das Kleinewefers gebaut und an Tölke&Fischer vermietet hat.
Vorne zur Gladbacher Straße wird derzeit die 1000 Quadratmeter große Villa saniert. Das Haus war 1906 im englischen Landhausstil errichtet worden und wurde von Fabrik-Mitbesitzer Walther Schroers bewohnt. Später befand sich darin eine Werkschule und die TAG-Verwaltung. Die Sanierung wird 2019 abgeschlossen sein, das Haus soll verkauft oder vermietet werden. Ein zweites, ebenfalls denkmalgeschütztes Gebäude an der Straße gehört auch Kleinewefers und ist an Tölke&Fischer vermietet, wird derzeit aber noch nicht genutzt.
Zurück zu den Plänen von Kleinewefers. Das Unternehmen möchte weitere 16 000 Quadratmeter erwerben, die früher ebenfalls zur TAG gehörten und später von der Firma Ultitex übernommen wurden. Sollte der Kauf gelingen, sollen nach dem Abriss der bestehenden Gebäude Neubauten entstehen, die von Firmen genutzt werden, die mit Kleintransportern Waren in die Innenstadt bringen.
Damit würde die Ursprungsidee, auf dem alten Textil-Areal Logistiker anzusiedeln (daher der Name Logwerk), noch verwirklicht.