Verbrennungsanlage wird gechlossen: Keine Schwächung des Standorts
Die Restmüllverbrennung wird geschlossen. Dies sei aber keine Schwächung des Chemieparks.
Krefeld. Chemieparkbetreiber Currenta hat jetzt auf WZ-Anfrage bestätigt, dass die Restmüllverbrennungsanlage (RVA II) am Standort Uerdingen bis Ende des Jahres geschlossen werden soll. Eine Schwächung des Standortes, so wie der Betriebsrat dies befürchtet, sieht die Currenta-Führung in diesem Schritt nicht.
Der Standort habe die Weichen für die Zukunft - zum Beispiel durch Investitionen - gestellt. Die Eisenoxid-Produktion laufe hervorragend. Lanxess habe hier einen großen, weltweit bedeutenden Standort. Deshalb sei Uerdingen sehr stark aufgestellt. Überlegungen, weitere Currenta-Leistungen an externe Unternehmen zu vergeben, gebe es derzeit nicht.
Für die 43 von der Schließung betroffenen Mitarbeiter will Currenta zusammen mit dem Betriebsrat über weitere Beschäftigungsmöglichkeiten im Unternehmen sprechen. Ziel sei es, allen einen Arbeitsplatz anzubieten, der ihren Fähigkeiten entspricht.
Der Grund für die Schließung, so Unternehmenssprecher Mark Mätschke, sei die Größe der Anlage. Die Sonderabfallverbrennungsanlagen an den Standorten Leverkusen und Dormagen seien viel größer und damit auch wirtschaftlicher. Ziel sei es, so Mätschke, einen Großteil der in Uerdingen anfallenden 10 000 Tonnen Sonderabfall pro Jahr an den anderen Standorten zu verbrennen. Gleichzeitig sei man aber auch mit externen Anbietern in Verhandlungen, die die Mengen und Stoffe übernehmen, die nicht von der Currenta entsorgt werden können.
„Um die hohe Qualität der Entsorgung und die Entsorgungssicherheit weiterhin uneingeschränkt aufrecht zu erhalten sind vor der endgültigen Schließung vorbereitende Maßnahmen zum Beispiel für ein Zwischenlager- und Logistikkonzept nötig“, sagt Mätschke. Erst wenn dies Fragen geklärt sind, werde die eigene Anlage geschlossen.
Die Uerdinger RVA stammt aus dem Jahr 1985, ist aber nach Angaben der Currenta kontinuierlich auf den Stand der Technik und der Auflagen gebracht worden. Hier wurden 2013 25 000 Tonnen Abfälle (30 Prozent fest, 70 Prozent flüssig) entsorgt, 10 000 Tonnen davon sind am Standort selbst angefallen.
Die bei der Verbrennung freigesetzte Energie wird bisher in Form von Dampf genutzt, der für Produktionsprozesse verwendet wird. Allerdings mache dies nur einen geringen Teil der benötigten Menge aus, so Mätschke. Die Asche und Schlacke, die als Rückstand bleiben, werden auf den eigenen Deponien in Leverkusen und Dormagen entsorgt.