Widerstand gegen Hafen-Erweiterung
Bürgerinitiativen in Meerbusch wehren sich gegen das geplante Logistikzentrum samt Verbindungsstraße durch das Latumer Bruch.
Krefeld. „Mit Widerstand ist zu rechnen.“ Dieser Satz steht am Schluss der von Standort Niederrhein GmbH und IHK in Auftrag gegebenen Studie, die eine 180 Hektar große, landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen dem Hafen in Krefeld und Lank als möglichem Standort für ein neues Logistikzentrum vorsieht.
Den Widerstand haben die Initiatoren nun: Bei einer Infoveranstaltung in Lank war kein Stehplatz mehr zu bekommen. Eingeladen hatten die neu gegründete Initiative Lank-Latum sowie die Bürgergemeinschaft Meerbusch-Nord (BüMeNo), deren Mitglieder seit 30 Jahren mehr oder weniger vergeblich gegen den Lastwagen-Verkehr auf der Uerdinger Straße kämpfen.
Das Fass zum Überlaufen brachte die geplante Verbindungsstraße durch das Naturschutzgebiet Latumer Bruch. Sie soll, vorbei an Lank-Latum und Ossum, über die Kreisstraße 1 an der Raststätte Geismühle zur A 57 führen.
Die beiden Lanker Initiativen sind mit ihrem Protest dabei nicht allein. Auch die Sprecher der Bürgervereine aus Nierst, Hans-Wilhelm Webers, und Bösinghoven, Hubert Kräling, fühlen sich betroffen und machten ihrem Unmut Luft. Tenor: Die Krefelder sollen hausgemachte Probleme auf ihrem eigenen Stadtgebiet lösen.
Dass Krefeld die zuvor von Franz-Josef Jürgens (BüMeNo) ins Spiel gebrachte Querspange zum Oppumer Kreuz ablehne, wunderte Kräling nicht: „Die würde ja direkt am dortigen Golfplatz vorbeiführen.“ Er rechnet mit bis zu 4000 Lkw am Tag, die direkt an der Wohnbebauung in Ossum vorbeifahren würden.
Dietmar Becüwe von der neuen Initiative Lank-Latum nannte weitere Argumente gegen ein Logistikzentrum samt Erschließungsstraße: Die Feinstaubbelastung sei dort jetzt schon enorm hoch, ein Wertverlust der Immobilien zudem nicht abzuwenden.
Außerdem müsse man in der Logistikbranche damit rechnen, dass die Firmen auch nachts ihr Gelände taghell erleuchtet hätten. Und: „Dass der Lkw-Verkehr über die Uerdinger Straße bei einer Realisierung der Pläne abnehmen könnte, ist ein Trugschluss.“ Das Verkehrsaufkommen werde sich insgesamt verzehnfachen, betroffen von den Auswirkungen wäre dann jeder. Jürgens appellierte an die Zuhörer, Fahrer von Lkw über 7,5 Tonnen anzuzeigen, die die Uerdinger Straße nutzen, obwohl dies verboten ist. Außerdem müssten dort deutlich häufiger polizeiliche Kontrollen durchgeführt werden.