Kreis Mettmann Die Region kommt glimpflich davon
Kreis Mettmann. · Sturm „Sabine“ ließ in den Städten des Kreises Mettmann von Sonntag bis Montag vor allem Bäume umstürzen. Größere Schäden oder Verletzte gibt es offenbar nicht.
Das Sturmtief Sabine hat den Meistereien des Landesbetriebs Straßen NRW vor allem in der Nacht zum Montag viel Arbeit beschert. Und auch seit dem Morgen sind die Mitarbeiter weiter im Einsatz, um unpassierbare Straßen zu sperren oder Sturmschäden zu beseitigen. „Unsere Meistereien hatten mit Blick auf den angekündigten Sturm ihre Verkehrssicherungsbereitschaften verstärkt. Eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen NRW. „Dort, wo die starken Böen Schäden angerichtet hatten, konnten wir so schnell reagieren“, sagte sie. Auswirkungen hatte das Sturmtief namens Sabine vor allem auf den Regionalverkehr: So war eine Oberleitung auf der Strecke der S 6 betroffen.
Mettmann
Die Umweltwarnung ist aufgehoben, erklärte Thomas Lekies aus dem Büro des Mettmanner Bürgermeisters. „Orkan ,Sabine’ hat Mettmann einigermaßen verschont“, resümierte er. Lediglich einen Einsatz absolvierte die Feuerwehr. Aber obwohl die Stadt „glimpflich davon gekommen ist“, gab es wegen der Böen mit bis zu 140 Stundenkilometern Einschränkungen und Schließungen. Zur Sicherheit bleiben Parks und Friedhöfe vorerst geschlossen. Konnten sich Schulkinder am Montag über außerplanmäßige Freizeit freuen, stellte ein Notbetrieb die Betreuung der Allerjüngsten in allen städtischen Kitas sicher. Am heutigen Dienstag findet aber wieder regulärer der Unterricht statt, informiert die Stadt. Auch alle fünf städtischen Kitas sind am heutigen Dienstag wieder geöffnet.
Erkrath
Ebenfalls keine sturmbedingten Einsätze gab es für die Erkrather Feuerwehr. Mehr zu tun hatten die Kollegen aus Düsseldorf. Sie mussten am Montag gegen 7 Uhr die Rothenbergstraße in Unterbach sperren, weil dort mehrere Bäume die Straße blockierten. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis zum Mittag. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, findet der Schulunterricht ab dem heutigen Dienstag wieder regulär statt. Da der Sturm offiziell erst am Mittwoch vollständig abebben soll, liege es im Ermessen der Eltern, die Kinder zur Schule zu schicken. Noch nicht entschieden ist, wann die seit Montag gesperrten Sportplätze wieder freigegeben werden. Die Friedhöfe sind dagegen wieder geöffnet.
Wülfrath
Entwarnung auch aus Wülfrath. „Am Akazienweg müssen wir jetzt einen Baum zerkleinern“, erklärte Christian Dohle, stellvertretender Stadtbrandmeister. Aber die Zahl der Einsätze sei überschaubar gewesen: In Düssel und Flandersbach mussten umgestürzte Bäume zersägt werden, an der Kastanienallee hatte ein Metall-Kamin seinen Halt verloren. Viele Äste waren auf Wege und Straßen geweht, Zäune und Schilder umgekippt. Bis auf Weiteres bleibt wegen seiner exponierten Lage der Lhoist-Sportpark gesperrt, heißt es von der Stadtverwaltung. Sie teilt außerdem mit, dass der Schulunterricht am Dienstag wieder aufgenommen wird.
Ratingen
Aus Sicht der Ratinger Feuerwehr ist die Stadt glücklicherweise von größeren Schäden verschont geblieben. Auch am Montag mussten die Einsatzkräfte noch Sturmschäden beseitigen. Insgesamt 23 sturmbedingte Einsätzen wurden gezählt, meist umgestürzte Bäume. Feuerwehr-Sprecher Joachim Herbrand erklärte auf Anfrage, dass die Stadt in der Nacht zu Sonntag eine herannahende Gewitterfront glücklicherweise nicht abbekommen habe. Da auch am Dienstag noch Sturmböen von bis zu 100 Stundenkilometern auftreten können, hat das Ordnungsamt entschieden, den Wochenmarkt abzusagen.
Velbert
Angesichts der Warnlage sei Velbert in der Sturmnacht zu Montag tatsächlich glimpflich davongekommen, urteilt die Velberter Feuerwehr. Diese war ab kurz nach 13 Uhr mehr als ein Dutzend Mal ausgerückt. Der erste größere Einsatz war auch der umfangreichste: Im Hefel entfernten die Einsatzkräfte einen Baum, der auf die Fahrbahn zu stürzen drohte. Letztlich mussten fünf Bäume gefällt beziehungsweise beseitigt werden.
In Langenberg entfernten Einsatzkräfte einen rund 30 Zentimeter starken Baumstamm von der Straße Klippe und entfernten mit Hilfe einer Drehleiter an einem Haus an der Bonsfelder Straße lose Dachziegel, nachdem einer bereits auf den Bürgersteig gefallen war. An der Abtsküche wurden Reste eines zertrümmerten Astes von der Fahrbahn geräumt. Einen Baum auf der Bleibergstraße kurz vor dem Bahnübergang hatte bereits ein Landwirt entfernt. Zwei Bäume auf der Straße Am Nordhang waren mit einer Kettensäge schnell zerteilt.
An der Nevigeser Straße wurde mit der Drehleiter die sich lösende Preistafel einer Tankstelle demontiert. An der Kupferdreher Straße blockierte ein Baum den Zugang zu einer Weide. Die dort stehenden Schafe konnten in Sicherheit gebracht werden, nachdem das Hindernis beseitigt war. Zu einem heruntergerissenen Stromkabel am Stumpsberg forderten die Einsatzkräfte die Stadtwerke an. Und dann blockierte ein größerer Baum die Asbrucher Straße. Dieser wurde zerteilt und gegen Mitternacht entfernt.
Haan und Hilden
Auch Haan und Hilden hat Sturm „Sabine“ weitgehend verschont. Die Feuerwehren mussten deutlich seltener als befürchtet ausrücken. „Wir sind erleichtert“, sagte Hildens Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer am Montagvormittag. Der stellvertretende Leiter der Haaner Feuerwehr, Mirko Braunheim, erklärte: „Wir hatten uns auf deutlich mehr eingestellt.“
In Haan entwurzelten die Sturmböen gegen 13.50 Uhr an der Borsigstraße einen etwa zehn Meter hohen Baum, der auf einen Stromverteiler stürzte. In Hilden drohten drei Fichten auf die Grünstraße zu fallen. Kurze Zeit später rückten die Haaner Einsatzkräfte wegen eines umgestürzten Baumes erneut an die Borsigstraße aus, um 16.48 Uhr meldeten Anwohner einen entwurzelten Baum auf der Kalkstraße in Gruiten.
In der Itterstadt blieb es bis 19.47 Uhr ruhig. Dann krachte eine Birke unter der Last des Sturmes in Höhe des Weidenwegs auf die Richrather Straße und beschädigte ein geparktes Auto. Am Montagmorgen zog dann ein Gewitter über Hilden und Haan hinweg, das von starken Windböen begleitet wurde. Am Druckerweg in Hilden kippte noch ein Baum auf die Straße.
Am Montag fiel der Unterricht an vielen Schulen in Hilden und Haan aus. Kinder, die nicht zu Hause bleiben konnten, wurden in Notgruppen betreut. Die Awo-Kindergärten hatten Eltern am Sonntag aufgerufen, ihre Kinder am Montag zu Hause zu lassen.
Langenfeld und Monheim
In Langenfeld und Monheim hat „Sabine“ ebenfalls kaum Schäden angerichtet. Da das stürmische Wetter aber anhält, hat die Stadt Langenfeld den heutigen Markttag abgesagt. Heute findet dafür an allen Schulen wieder Unterricht statt.
Die Langenfelder Feuerwehr musste nur zu zehn Einsätzen ausrücken: Auf der Immigrather, der Albert-Einstein- und der Bahnstraße mussten umgefallene Bäume beseitigt werden, an der Kurzen Straße richteten die Feuerwehrleute einen umgestürzten Bauzaun wieder auf, in der Auffahrt zur A 3 (in Fahrtrichtung Oberhausen) und auf der Fahrbahn der A 542 mussten ebenfalls vom Wind umgelegte Bäume zersägt werden. Die Monheimer Feuerwehr hatte einen einzigen Einsatz: Sie entfernte die losen Teile eines Baugerüstes am Stieglitzer Platz.
An den Schulen nahmen nur wenige Eltern für ihre Kinder die Notbetreuungen in Anspruch. In den Kitas fehlten gestern insbesondere die Kinder, deren ältere Geschwister die Schule besuchen – der Einfachheit halber behielten die Familien offenbar alle Kinder zu Hause.
In seinem Monheimer Revier hat „Sabine“ gerade mal zwei Bäume entwurzelt: eine Pappel in Nähe des Campingplatzes und eine Eiche, die aus dem Knipprather Wald in einen angrenzenden Garten fiel, berichtete Förster Karl Zimmermann. Er rät Waldbesuchern, beim Spaziergang in die Kronen zu blicken und auf quer liegende Äste zu achten. Die Stadt rät auch heute davon ab, sich im Wald aufzuhalten, der Waldfriedhof ist heute noch gesperrt.
von/hup/jün/kle/tobi/elm/HBA