Bärbel Höhn will endlich weg von der Kohle

Ex-Umweltministerinunterstützt den Kandidaten Knitsch.

Foto: Berg

Erkrath. Der grüne Landtagskandidat Peter Knitsch hat im Wahlkampf prominente Unterstützung bekommen. Die Bundestagsabgeordnete und ehemalige NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn kam am Wochenende nach Erkrath, um mit Knitsch und interessierten Bürgern über grüne Kernthemen zu diskutieren. Auf Höhns Agenda standen vor allen zwei Punkte: Klimawandel und Landwirtschaft. „Nordrhein-Westfalen ist das Schlüsselland bei der Energiewende“, sagt Bärbel Höhn. Nirgendwo in Europa werde so viel Strom produziert. Doch die veralteten Technologien mit Stein- und Braukohleverbrennung seien nicht effizient.

Um eine Kilowattstunde Energie zu erzeugen, würden 750 Gramm (Steinkohle) beziehungsweise 900 Gramm (Braunkohle) Kohlendioxid ausgestoßen. Allein zwischen 1990 und 2010 habe die Menschheit ein Drittel ihres kompletten CO2-Bugdets verbraucht. Um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, müssten bis 2050 Energieerzeugung, Wärme und Verkehr komplett CO2-frei sein.

„Wir müssen raus aus der Kohle“, so Höhn. Auf dem Sektor der erneuerbaren Energien bestehe ein Potenzial von 370 000 Arbeitsplätzen, wenn es gelinge, moderne Technologien aufzubauen. „Niemand außer den Grünen kann das durchsetzen; die SPD hängt noch an der Kohle.“ „Es gibt erste Fortschritte“, sagte Knitsch. So sei der Tagebau Garzweiler II verkleinert und das Fracking im Landesentwicklungsplan ausgeschlossen worden. Erheblich Missstände gebe es in der Landwirtschaftspolitik. Massentierhaltung, Verwendung von Pestiziden und die Freigabe von Gentechnik hätten unter dem ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer Blüten geschlagen. Deutschland zahle pro Tag 800 000 Euro Strafe an die EU, weil die Nitratgrenzwerte im Trinkwasser um ein Vielfaches überschritten seien. „Die Politik setzt in der Landwirtschaft auf kurzfristigen Profit, was langfristige Schäden verursacht“, so Bärbel Höhn.

„Die Grünen stehen für eine deutlich andere Politik, für ökologische Landwirtschaft, gegen Glyphosat, Futtermittelzusatzstoffe, Antibiotika und Gentechnik“.