Sauberkeit in Erkrath Freiwillige räumen in Erkrath auf
Erkrath · Beim Dreck-weg-Tag war auch Bernd Herrmann wieder dabei. Die Sauberkeit der Stadt liegt ihm besonders am Herzen.
Beim Dreck-weg-Tag der Stadt Erkrath ist Bernd Herrmann jedes Jahr mit einem Projekt dabei und motiviert andere, sich ihm anzuschließen. Diesmal hatte er sich gemeinsam mit rund zehn engagierten Helferinnen und Helfern den Bavier Park vorgenommen.
Eigentlich braucht Herrmann keinen speziellen Tag, um anzupacken. Wann immer und wo immer er achtlos weggeworfenen Müll sieht, räumt der Erkrather Reisebusunternehmer auf und entsorgt den Dreck, den andere hinterlassen haben. Das reicht von der Zigarettenkippe bis hin zum illegal entsorgten Bauschutt. Ihm liegt nicht nur die Natur, sondern auch seine Heimatstadt Erkrath und deren Image am Herzen. Der Anblick zunehmend vermüllender Städte und Landschaften ärgert ihn immens.
Letztes Jahr hat Herrmann beispielsweise rund ums Impfzentrum an der Hochdahler Straße spontan gemeinsam mit Stefan Weber optisch für Ordnung gesorgt. „Das Impfzentrum wurde ja von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Nachbarstädte besucht. Da wollten wir einen kleinen Beitrag leisten, damit Erkrath positiv in Erinnerung bleibt und die Menschen gerne wiederkommen und vielleicht den Lokschuppen, das Planetarium und natürlich auch die örtliche Gastronomie besuchen.“ Sein Ansatz zeigt: Tourismus ist „ganz sein Ding“ – nicht nur, wenn er als Inhaber und Fahrer von Neandertours Reisegäste aus dem Kreis Mettmann und Düsseldorf in die weite Welt chauffiert, sondern auch hier vor Ort. An so manchen Städten, die er als Reiseziele ansteuert, könnten sich die Kreisstädte ein Beispiel nehmen, meint er. Dort sehe es deutlich ordentlicher aus, ergänzt er.
Einen Anfang machte die Stadt Erkrath 2021 mit der Überarbeitung ihres Bußgeldkatalogs: Mit einem Bürgerantrag hatte Bernd Herrmann dafür gesorgt, dass Müllsünder seither tiefer in die Tasche greifen müssen. Das fängt bereits beim Raucher an, der achtlos den Zigarettenstummel wegschnippst. Zum Teil wurden die Beträge um 100 Prozent angehoben. „Verwarnung reichen schon lange nicht mehr, um das Bewusstsein von Müllsündern zu ändern. Wer Müll einfach in die Gegend wirft oder sogar Sperr- und Sondermüll in der Landschaft entsorgt, muss das finanziell richtig zu spüren bekommen“, sagt er und ist dankbar, dass der Stadtrat seinem Antrag stattgegeben hat. Hätte er mitentscheiden können, wären die Bußgelder allerdings noch deutlich höher ausgefallen.
Allen Bußgeldern zum Trotz fanden die zahlreichen aktiven Bürgerinnen und Bürger, die sich am vergangenen Samstag beim Dreck-weg-Tag für eine saubere Stadt einsetzten, wieder eine ganze Menge Müll und Unrat. Bernd Herrmann ist bei der städtischen Frühjahrsputz-Aktion selbstredend auch jedes Jahr mit dabei. Diesmal hatte er sich – wie schon 2019 – gemeinsam mit weiteren engagierten Helferinnen und Helfern, insgesamt sieben Erwachsenen und vier Kindern, den Bavier Park vorgenommen. „Richtig vermüllt war der Park nicht. Da hat sich in den letzten Jahren deutlich was getan. Diese Verbesserung führe ich auch darauf zurück, dass sich die Bürgerinnen und Bürger den Park durch verschiedene Aktionen zurückerobert haben“, so Herrmann. Hauptsächlich hat die Truppe Flaschen und Verpackungsmüll aufgesammelt, erzählt Melanie Röbel, die mit zwei Kindern mit anpackte. Aber auch die Rückseite eines Fernsehers zogen sie aus den Parkbüschen.
Bei der Idee, auch noch am Düsselufer für Ordnung zu sorgen, traf Herrmann auf eine Gruppe, die dort schon fleißig im Einsatz war. Jede Menge Flaschen, ein halber Kinder-Scooter, ein Straßenpoller und mehrere Pakete Anzeigenblätter waren hier achtlos entsorgt worden. Ein Anwohner berichtete, dass er regelmäßig Müll aufsammeln muss, den die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Erkrath „fallen lassen“, wenn sie in den Pausen in Scharen beim benachbarten Bäcker einkaufen waren.
Auch die Dreck-weg-Gruppe um Ute Wigmann und Ophelia Bote ärgerte sich über den vielen Müll rund ums Gymnasium: „Wir haben hier jetzt einmal fürs Gymnasium den Müll mit aufgesammelt. Das nächste Mal sollen sich die Schülerinnen und Schüler selbst drum kümmern.“