Der Teufel gibt den Schlüssel ab
Jeckes Treiben in der Stadthalle und am dollen Eck.
Erkrath. „Erkrath Helau“ erschallte es am Donnerstag pünktlich um 11.11 Uhr in der Stadthalle. „Schön, dass Sie mir das erste Wort geben. Ich weiß aber, dass Sie das letzte haben werden“, erklärte der schwarze Teufel mit den roten Hörnern launig, bevor kurz darauf die Jecken und Möhnen lautstark bis drei zählten und ihn — zumindest für einen Tag — aus dem Amt jagten. Aber das erwies sich gar nicht so einfach, denn Bürgermeister Arno Werner hielt den Schlüssel zunächst noch fest in der Hand — getreu dem diesjährigen Karnevalsmotto: „Den Erkrather Jeck haut so schnell nichts weg“.
„Gebt Euch Mühe, Mädels. Der hat Hände wie Schraubstöcke“, feuerte Gabi Bunk, die zweite Vorsitzende der Erkrather Karnevalsgesellschaft „Die letzten Hänger“, die Möhnen auf — und bedankte sich anschließend: „Schön, dass Sie den Blödsinn jedes Jahr mitmachen, Herr Bürgermeister.“
Und dann wurde erst einmal kräftig gebützt. Rund 200, zumeist bunt und fröhlich kostümierte Jecken, schunkelten und tanzten und sangen „Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick“. Horst Gertges, der in der Mönchskutte gekommen war, plauderte aus dem Nähkästchen: „Schwester, hast Du heute schon gesündigt — so kann man die Frauen ansprechen. Und hat die Lacher immer auf seiner Seite.“ Gleich neben ihm stand Thomas Wunder und bot als „mobiler Erkrather Nachtwächter“ seine Dienste an: „Statt Straßenbeleuchtung — Heimleuchter mieten“, war auf seinem Werbeschild zu lesen.
„Ich komme aus Hamburg, bin erst in Erkrath zum Jecken geworden, genau wie meine beiden Töchter“, sagte Claudia Schlüter lachend, während sie mit Freundinnen am Stehtisch schunkelte.
Aber nicht nur in der Stadthalle wurde fröhlich und ausgelassen gefeiert. Am dollen Eck in Unterfeldhaus ging es zur selben Zeit gleich mit 60 Litern Freibier los, das die Interessengemeinschaft Unterfeldhaus neben einem tollen Bühnenprogramm gesponsert hatte. Martin Beyer, der mit seiner feuerroten Perücke ein bisschen an Pumuckl erinnerte, führte durch ein Programm, zu dem neben Musik, beispielsweise von der Band „Alt Schuss“, auch ein Männerballett und ein Auftritt des Unterbacher Prinzenpaares mit Gefolge zählten.