Eine Ex-Venetia schneidert für die Prinzessin

Weil man nur einmal Karnevalsprinzessin ist, hat Erkraths Heide I. in Düsseldorf modischen Rat gesucht. Sie fand ihn bei der Maßschneiderin und Freundin Sara Flötmeyer.

Foto: Andreas Endermann

Erkrath/Düsseldorf. Der Prinz in Strumpfhosen ist eine feste Größe im Karneval, bei der Prinzessin an seiner Seite ist allerdings modischer Spielraum. Den haben Erkraths erste Karnevalsprinzessin, Heide I., und die Düsseldorfer Maßschneiderin Sara Flötmeyer genutzt: ein silberfarbenes Oberteil aus echtem Paillettenstoff zum bordeauxfarbenen Rock als Alternative zum klassisch-blauen Zweiteiler? „Eine tolle Abwechslung“, schwärmt Heide Caron, und erntete nach ersten Auftritten bereits großes Lob für „ein umwerfend tolles Kleid“.

Auch wenn das Kleid ja eigentlich ein Zweiteiler ist, freut Heide Caron sich über die allgemeine Freude an ihren schönen neuen Kleidern. Schließlich beweist das Kompliment, dass auch in Erkrath und Umgebung interessiert und genau geschaut wird, was die Prinzessin denn so alles trägt. Das weiß niemand besser als Sara Flötmeyer, die in der Session 2015/2016 Venetia in der Landeshauptstadt war. In der „Modestadt Düsseldorf“ also, wo natürlich besonders kritisch aufs Ornat geschaut wird. Aber Flötmeyers karnevalistische Mode — selbst geschneidert natürlich — gefiel, und zwar auch der gebürtigen Düsseldorferin Heide Caron. Als sich abzeichnete, dass sie Erkraths Prinzessin werden und damit standesgemäße Garderobe benötigen würde, war dann auch ihr erster Impuls: „Da sprichst du mit Sara“. Die beiden kannten sich aus dem Karneval und waren sofort Feuer und Flamme für die gemeinsame Sache. Also trafen sie sich in Flötmeyers Düsseldorfer Atelier, tauschten Ideen, diskutierten Entwürfe, probierten erste Nesselstoffmodelle.

Sara Flötmeyer, Düsseldorfs Ex-Venetia

Am Ende kamen fünf Roben für den närrischen Auftritt dabei heraus, die mit einem besonderen Anspruch entworfen wurden: „Ich möchte die schönen Teile nach der Session noch weiter tragen, dafür müssen sie sich aber mit wenig Aufwand etwas abändern lassen“, erzählt Heide Caron.

Für ihre Prinzessinnen-Garderobe habe sie einen vierstelligen Betrag investiert, der allerdings schon hart an der Fünfstelligkeit kratze. Dafür hat sie jetzt Kleider, die sie — siehe oben — sozusagen nachhaltig nutzen und in denen sie sich einen ganzen langen Karnevalsabend lang wohlfühlen kann, auch wenn es hoch hergeht wie in den nahenden Spitzenzeiten der Session.

Garant dafür ist der Stoff, aus dem die Kleider sind, und zwar Baumwollsatin, der „schön glänzt, aber dennoch angenehm zu tragen ist“, sagt Sara Flötmeyer. Weil Blau und Silber die Farben der Erkrather sind, gibt es dazu die passende Robe mit langem blauen Bahnenrock, der beim Ausschreiten durch eine Dior-Falte nach hinten hübsch aufspringt, und einem Oberteil mit asymmetrischem Ausschnitt und ebensolchem Saum.

Um die Säume herum glänzt Silberlitze. Dass Heide I. zum silbergrauen Haar, zu dem sie steht, eine blaugerandete Brille trägt, passt da natürlich perfekt. Ein bis ins Detail maßgeschneiderter Auftritt ist also garantiert.