Alt-Erkrath Geldautomat an der Bahnstraße gesprengt

Erkrath · Durch die Wucht der Detonation wurde das Gebäude erheblich beschädigt. Die Täter sind unerkannt entkommen. Teile der Bahnstraße waren ein Trümmerfeld.

Die Bankfiliale an der Bahnstraße ist durch den Überfall stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Viele Passanten, die am Donnerstagmorgen auf der Bahnstraße unterwegs waren, konnten nicht fassen, was sich am noch nächtlichen Morgen in der dortigen Filiale der Deutschen Bank ereignet hatte. Die Sprengung des Geldautomaten hatte zur totalen Zerstörung des Bereichs geführt, überall lagen noch die Trümmer, der Blick frei auf den völlig zerstörten Bereich.

Die Auswirkungen der Explosion zeigten sich noch im Eingangsbereich zur Apotheke am Platz unter der Lothringischen Markthalle. Dort waren zahlreiche Platten der Verkleidung über dem Eingang heruntergestürzt. Zum Glück war dort um diese Zeit noch niemand unterwegs gewesen. Aber auch die materiellen Schäden des Überfalls haben erhebliche Auswirkungen für die Kunden der Deutschen Bank. „Dann fahre ich mal nach Hilden, um dort Kontoauszüge zu ziehen. Ich hätte noch Termine mit meinem Berater machen wollen. Mal sehen, wann dies wieder möglich ist“, berichtet eine Kundin. Es dürfte noch eine ganze Weile dauern, bis die gravierenden Schäden beseitigt sind und die Bankgeschäfte aufgenommen werden können.

Hanne Graf und die übrigen Mitarbeiter von GM Elektrotechnik hatten am Donnerstag keine Chance, auf die Parkplätze vor dem Büro mit der Hausnummer 45 zu kommen. „Wir haben alle entlang der Fußgängerzone geparkt. Ich hoffe, wir bekommen kein Knöllchen“, sagte Hanne Graf. Auch der Bürgerbus hatte am Vormittag wegen der Absperrung zur Spurensicherung und Untersuchung der Bausubstanz keine Möglichkeit, den Weg durch die Bahnstraße zu nehmen und musste einen Umweg fahren.

Vorausgegangen war eine für Anwohner der Bahnstraße jäh unterbrochene Nachtruhe: Gegen 3.40 Uhr waren Anwohner des Alt-Erkrather Innenstadtbereichs am Donnerstag laut Polizeibericht wegen eines lauten Knalls aus dem Schlaf gerissen worden. Zeugen beobachteten dabei mindestens zwei Männer, die aus einer durch die Sprengung stark beschädigten Bankfiliale eines Büro- und Geschäftshauses flohen und sich mit einem schwarzen Audi vom Typ RS4 vom Tatort entfernten.

Die Polizei konnte das Fluchtfahrzeug sichten

Die Polizei leitete eine Nahbereichsfahndung ein und sichtete das Fluchtfahrzeug zunächst an der Neanderstraße und später an einem Park&Ride-Parkplatz an der Bergischen Landstraße in Mettmann. Die Insassen flüchteten mit ihrem Audi jedoch mit hoher Geschwindigkeit auf die Autobahn A3 in Richtung Arnheim und entkamen unerkannt.

Unterdessen nahm die Polizei weitere Ermittlungen auf. Hierbei stellten die Beamten fest, dass ein Geldautomat in der Filiale aufgesprengt worden war – ob hierzu ein Festsprengstoff oder Gas genutzt wurde, ist noch unklar. Da die Räumlichkeiten der Bank durch die Wucht der Detonation erheblich beschädigt wurden, musste eine Begutachtung durch einen Statiker durchgeführt werden.

Auch die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot vor Ort, zu löschen gab es für sie aber nichts. Sie veranlasste, dass Strom und Heizung abgeschaltet wurden, da Wasser aus zerstörten Heizkörpern austrat. Das Gebäude könne aufgrund der Schäden an den Eingangsbereichen nur über die Zugänge der Tiefgarage betreten werden, berichtete die Feuerwehr.

Die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen und Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes führten Spurensicherungsmaßnahmen durch. Der Beute- und Sachschaden kann noch nicht näher verifiziert werden und ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei jederzeit unter Telefon 02104 94806450 entgegen. Augenzeugenvideos können über das Hinweisportal hochgeladen werden.

(RP/hup)