Erkrath Der Bürgerbus Erkrath feiert seinen neunten Jahrestag

Erkrath · Für viele Erkrather ist er ein echter Gewinn: der Bürgerbus. Seit neun Jahren rollt der Sprinter durch die Straßen Erkraths.

Der Bürgerbus ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken, der neunte Geburtstag wurde daher gebührend gefeiert. Und es gab sogar Geschenke für etliche Fahrgäste.

Foto: Tanja Bamme

. Um den Jahrestag des treuen Gefährts samt seinen Fahrern zu würdigen, gibt es jedes Jahr einen Geburtstag am Haltepunkt Gerberstraße/ Bouleplatz. So auch in diesem Jahr. Mit nachhaltig nutzbaren Einkaufstaschen aus Jute bedankten sich die mittlerweile 17 Bürgerbusfahrer (15 Männer, zwei Frauen) bei ihren Stammgästen.

„Immerhin rund 3000 Personen nehmen unseren Dienst monatlich in Anspruch“, weiß Rudi Birkenstock, Bürgerbusfahrer der ersten Stunde. Sechs Tage die Woche, von Montag bis Samstag, rollt der Bus durch die Straßen. 18 Schichten müssen von den ehrenamtlichen Fahrern bedient werden. Und damit kommt Rudi Birkenstock auch schon zum vereinsinternen Hauptanliegen: Nachwuchsgewinnung. „Wir haben einige ältere Fahrer, die bald ausfallen könnten“, weiß der 72-Jährige.

In der Zeiteinteilung wären die „Neuen“ frei. Auch berufstätige Bürger könnten sich beteiligen und Schichten übernehmen, die in den eigenen Zeitplan passen. Grundvoraussetzung für ein solches Engagement ist mindestens ein Führerschein der Klasse B. „Mit diesem kann man unseren Kleinbus mit acht Sitzplätzen fahren“, versichert Birkenstock.

Für Ursula Ernst, die den Bürgerbus seit vier Jahren beinah täglich nutzt, ist es nicht nur die reine Beförderung, die eine Fahrt besonders macht. „Es ist zudem das Miteinander. Im Bus erfährt man immer, was in Erkrath los ist, und ich bekomme gleichzeitig mein Erkrath zu sehen“, so die Rentnerin, die am Kalkumer Feld wohnt. „Alleine wäre die Strecke mehrmals am Tag für mich nicht zu bewältigen. Außerdem werde ich jedes Mal direkt vor meiner Haustür rausgelassen. Wo hat man so einen Service schon?“ Die Fahrkosten von lediglich 1,50 Euro pro Fahrt übernimmt Ursula Ernst gerne.

„Der Betrag hat sich seit Gründung vor neun Jahren auch nicht geändert“, weiß Rudi Birkenstock. Rund dreieinhalb Fahrgäste benötigt der Verein pro Runde, um die Betriebskosten komplett zu decken.