Bauvorhaben Neues Gymnasium entsteht
Erkrath. · (tpp) Der Ausschuss für Schule und Sport (ASS) hat den Weg für den Neubau des Gymnasiums am Neandertal frei gemacht. Nach lebhafter Diskussion und einer längeren Sitzungsunterbrechung konnten sich die Fraktionen auf einen gemeinsamen Beschlussvorschlag verständigen.
Nicht nur dieser Neubau, sondern auch die Sanierung benachbarten Realschule sollen geplant werden – ebenso wie das Schulzentrum Rankestraße in Hochdahl. Auf der Tagesordnung stand ursprünglich nur der Beschluss zur Fortführung der Neubau-Planungen für das Gymnasium in Alt-Erkrath. Dem wollten SPD und Grüne aber so nicht zustimmen, weil es einer Bevorzugung einer bestimmten Schule gleichgekommen wäre, während die übrigen vier weiterführenden Schulen in Hochdahl und Erkrath ebenfalls Sanierungsbedarf haben. Ein Kompromiss musste her, weil die Entscheidung keinen weiteren Aufschub duldete.
Im Jahr 2026 gibt es
keinen Abitur-Jahrgang
Im Jahr 2026 wird es erstmals keinen Abitur-Jahrgang geben, da nach der Rückkehr zu G9 für die Ältesten dann erst die Klasse 13 beginnt. Zugleich wird aber eine neue Klassenstufe 5 aufgenommen, so dass der Raumbedarf steigt. Deshalb muss der größere Neubau des Gymnasiums bis 2026 fertig sein. Das Planungsamt hat zusammen mit Schulleitung, Schülern und Lehrervertretern bereits ein Raumprogramm für das neue Gymnasium erarbeitet. Für drei Varianten wurden jeweils zwei Kostenszenarien berechnet, in die alle bisher verfügbaren Informationen inklusive einer jährlichen Baupreisinflation von fünf Prozent bis 2024 eingeflossen sind.
Statt sich heute schon auf die Zügigkeit des zukünftigen Gymnasiums festzulegen, wurde eine Variante ausgewählt, die zunächst von einer Vierzügigkeit ausgeht, aber sich später baulich noch erweitern lässt. Außerdem wird statt einer Zweifach- eine Dreifach-Sporthalle geplant, die auf dem Gelände des heutigen Gymnasiums entstehen soll.
An die verkehrliche Erschließung, Fußwegeverbindungen und die Versorgung der Ganztagsschüler wurde gedacht. Bauplatz ist das Grundstück nordwestlich neben dem heutigen Gymnasium, und die Kosten belaufen sich im „Worst Case“-Szenario auf rund 79 Millionen Euro.
Die Grünen hatten Sorge, dass von der dann „modernsten Schule in NRW“ eine Sogwirkung auf andere Stadtteile und Städte ausginge und mahnten die Kostenfrage an. Die SPD wollte die Entscheidung mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans verknüpfen, was jedoch nochmal ein bis zwei Jahre gedauert hätte. Ulrike Stamm-Kopplow, Leiterin der Realschule Erkrath, verfolgte die Sitzung mit Interesse und sagte schließlich: „Ich bitte Sie, mit unserer Situation genauso sorgsam umzugehen wie mit dem Gymnasium“. Und so tüftelten die Fraktionen einen mehrteiligen Beschlussvorschlag aus, der allen Interessen gerecht werden sollte. Die Realschule soll nun aufwändig saniert werden und deren Schüler währenddessen im alten Gymnasium untergebracht werden.
Die Lösung wird von allen Seiten gelobt als leuchtendes Beispiel, wie Kommunalpolitik gemeinsam funktionieren kann.