Freizeit in Erkrath Unterbacher See soll wieder erlebbar werden
Erkrath/Unterbach · Viele Abschnitte am See waren bisher für die Öffentlichkeit gesperrt, das soll sich bald ändern. Das Ufer soll „inszeniert“ werden.
Der Unterbacher See und die dazugehörigen Flächen sowie Freizeitmöglichkeiten – von Minigolfplatz bis Hochseilgarten – sind auch für Erkrather ein beliebtes Ausflugsziel. Allerdings ist längst nicht alles für die Öffentlichkeit freigegeben, was natürlich in bestimmter Hinsicht in der Natur der Sache liegt. Denn nicht wenige Abschnitte sind bestimmten Nutzergruppen vorbehalten – Segler gehören dazu, auch Ruderer oder Camper.
Darüber hinaus gibt es aber auch Stellen, die dem Besucher versperrt bleiben, obwohl dies eigentlich gar nicht zwingend erforderlich wäre. Sie sind halt nur nicht „erlebbar“. Und genau das soll sich bald ändern, dafür hat der Zweckverband Unterbacher See zunächst eine Bestandsanalyse der heutigen Nutzungen und daraus ableitend eine zukunftsweisende Konzeptstudie erstellt.
„Diese letztlich unnötigen Restriktionen am Unterbacher See sind nicht mehr zeitgemäß“, sagt Geschäftsführer Peter von Rappard, der dabei die ökologische Entwicklung des Gesamtareals genauso wie die ökonomische Seite unter besonderer Berücksichtigung der Tourismusbelange im Blick hat. Bei der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Erholungsgebiet Unterbacher See wurde entschieden, professionelle Landschaftsplaner und Tourismusexperten dafür zu gewinnen, den Unterbacher See rundum wieder erlebbar zu machen. „Wir peilen einen Start der Maßnahmen, wie auch immer die im Detail aussehen werden, im ersten Quartal 2025 an“, sagt von Rappard.
Aufwertung unter
ökologischen Gesichtspunkten
Verschiedene Szenarien hat der Geschäftsführer dabei vor Augen. Zum einen geht es um die Modernisierung des Erscheinungsbildes des öffentlichen Raumes sowohl am Nord- als auch am Südufer, denn der Bestand ist teilweise noch aus den 1960er Jahren. Alles soll zudem stets unter ökologischen Gesichtspunkten aufgewertet werden, um so das Alleinstellungsmerkmal des Unterbacher Sees zu unterstreichen. Im Ergebnis soll das Konzept daher zum Beispiel die Aufwertung und Verlängerung der Uferpromenade am Nordufer mit einer Verschmelzung von Anlagen und Einrichtungen beinhalten. Ebenfalls ist dabei die Schaffung neuer zukunftsfähiger Nutzungsangebote anvisiert, „ohne dabei den heute vorhandenen naturbezogenen touristischen Ansatz zu verlieren – und natürlich unter Erhalt und Schutz des sensiblen Naturraumes“, betont von Rappard, der gerne „inszenierte, aber dennoch naturnahe Orte“ schaffen will. Wie so etwas aussieht, kann der Nutzer beispielsweise seit Kurzem am Ostufer erleben, wo ein Naturtheater geschaffen wurde, von dem aus sich Sonnenuntergänge besonders spektakulär erleben lassen.
Peter von Rappard wünscht sich eine öffentliche Diskussion über die anstehenden Veränderungen, und er rechnet auch damit, dass womöglich der ein oder andere einer weiteren Öffnung des Areals eher ablehnend gegenüber steht, „aber man kann es nun mal nicht jedem recht machen“. Er wäre sogar bereit, quasi bei sich selbst anzufangen: „Die Frage, ob etwa eine Verwaltung unbedingt in Premiumlage direkt am See ihr Domizil haben muss, ist durchaus erlaubt.“ Prinzipiell geht es aber nicht zuletzt darum, veraltete Anlagen zu modernisieren, „das Seerestaurant ist zum Beispiel wirklich uralt“.
Das gilt auch für die Stege im Hafen, die erneuert werden müssen, für den ersten, nicht mehr zu rettenden wird der Zweckverband jetzt ein Darlehen aufnehmen. Auch eine Grillhütte für die Segler ist geplant. Manchmal sind es zudem Kleinigkeiten, die zu einer Verbesserung beitragen. So erhält der Campingplatz eine Paketstation. Und was nie schaden kann: Bereits existierende Angebote in Erinnerung rufen. „Wir bieten jetzt wieder Glühweinfahrten auf dem See an, das ist nach Einbruch der Dunkelheit ein einzigartiges Naturerlebnis“, sagt von Rappard.
Eine Tarifsteigerung soll es übrigens trotz anstehender Investitionen sowie steigender Betriebs- und Personalkosten nicht geben.