Einkaufen in Erkrath Ein Platz fürs Schlemmen, Stöbern und Plaudern

Erkrath · Die gebürtige Erkratherin Susanne Liebig hat das „Violas“ übernommen. Es gibt Gewürze, Tees, Süßes und hübsche Präsente.

Susanne Liebig ist neue Inhaberin des Geschäfts „Violas“ an der Bahnstraße in Erkrath.

Foto: Achim Blazy (abz)

Seit Ende vorigen Jahres ist das „Violas“ mit einer neuen Besitzerin zurück im Erdgeschoss an der Bahnstraße 35. Die gebürtige Erkratherin Susanne Liebig hat sich mit der Übernahme des Ladens, der auf Gewürze, Tees, Süßes und Hübsches zum Verschenken spezialisiert ist, ihren Traum von der Selbstständigkeit erfüllt.

Neben dem Sortiment, das zu rund 60 Prozent aus dem in Düsseldorf ansässigen, lizenzgebenden Geschäft stammt, geht die rührige Inhaberin gerne auf Wünsche ein: „Viele meiner Kunden vermissen, dass es auf der Bahnstraße kein Blumengeschäft mehr gib. Das hat mich auf die Idee gebracht, eine kleine Auswahl Schnitt- und Topfblumen vorzuhalten. So können meine Kunden zu Schokolade, Tee oder anderen Kleinigkeiten, die sie aussuchen, auch etwas Blühendes mitnehmen, das das Geschenk komplettiert“, informiert Susanne Liebig, die Wert legt auf Kundenservice.

Studierte Germanistin arbeitet auch noch am Schauspielhaus

So habe sie auch sofort „zugegriffen“, als Citymanagerin Katharina Salzburg ihr anbot, auch an ihrem nicht barrierefreien Zugang zum Geschäft eine Klingel auf Straßenhöhe anbringen zu lassen. „Vorher hatten es sich einige Kunden mit Handicap schon angewöhnt, an die Scheibe zu klopfen. Damals wie jetzt gehe ich dann hinaus, frage nach den Wünschen und stelle das Gewünschte zusammen und bringe es hinaus,“ so die studierte Germanistin, die noch drei Tage die Woche, meist freitags bis sonntags, am Schauspielhaus in Düsseldorf arbeitet.

So verwundert es nicht, dass sie plant, demnächst Lesungen mit Schauspielern in ihrem Geschäft zu veranstalten, die sie durch ihren zweiten „Herzensjob“ kennt. Hier wie dort schätzt Susanne Liebig die Begegnungen mit anderen Menschen. „Eine Kundin, die die Waldmeisterbonbons hier im Laden entdeckte, erzählte mir spontan, dass sie sie als Kind nach der Schule öfter beim Krämer gekauft hätte“, erzählt Liebig. Als die 99-jährige Dame dann plötzlich von der Erinnerung an ihre Zeit im KZ übermannt wurde und in Tränen ausbrach, habe sie sie erst getröstet und sich im Nachhinein „geehrt gefühlt, dass sie diese so spezielle Erinnerung mit mir geteilt hat“.

Doch nicht nur für das Persönliche, das Susanne Liebig im Gespräch erfährt, nimmt sie sich Zeit, sondern auch für Beratung zu ihrem Sortiment. „Als ich einer Kundin, die eine Gewürzmühle gekauft hat, erzählte, dass alle Mischungen glutenfrei sind, ist sie nach ein paar Tagen wiedergekommen und hat für mehr als 400 Euro eingekauft, nachdem sie festgestellt hatte, dass in ihren Gewürzen zuhause dieser Zusatz überall enthalten war.“

Apropos Gewürzmühlen: Für diese kann sie auf Wunsch ein individuelles Label drucken, so dass sie zu einem ganz persönlichem Geschenk werden.

An jedem dritten Donnerstag im Monat können bis zu zehn angemeldete Personen gegen einen Kostenbeitrag von neun Euro zwischen 18.30 und 20 Uhr probieren, welche kulinarischen Spezialitäten das „Violas“ bereithält. Mehr unter www.violas.de/nuetzliche-links/violas-standorte/violas-erkrath/