Erkrath Anwohner forscht nach Ursache für Niedrigwasser des Weihers

Erkrath. · Volker Lahnstein glaubt, dass der unterbrochene Lauf des Sedentaler Bachs, der den Weiher speist, ein Grund für die Trockenheit ist.

Volker Lahnstein sucht die Ursache für das Austrocknen des Stadtweihers.

Foto: Thomas Peter

Das Thema „Stadtweiher“ beschäftigt derzeit viele Bürger, vor allem natürlich die direkten Anwohner. Seit vielen Jahren wird über Versumpfung, Verschmutzung, Algenbildung und üble Gerüche geklagt. Der heiße und trockene Sommer 2018 hatte die Situation abermals verschlimmert, und inzwischen sind weite Randbereiche trockengefallen. Sehnsüchtig wird die Sanierung des Weihers herbeigesehnt, die mithilfe der Förderung im Rahmen der „Sozialen Stadt Sandheide“ im kommenden Sommer endlich erfolgen soll.

Nur, was nützt es, den Stadtweiher auszubaggern und zu säubern, wenn der Wasserzulauf nicht gesichert ist? Aus dem Sedentaler Bach, der den Teich Jahrzehnte gespeist hatte, kommt kein Wasser mehr an. Volker Lahnstein, Anwohner der benachbarten Schildsheide, hat sich auf Spurensuche begeben. „Ich bin jeden Tag mit meiner Hündin Stella im Sedentaler Park unterwegs“, berichtet der 79-Jährige. Dabei sei ihm aufgefallen, dass der Bachlauf kein Wasser mehr führe. Dass außerdem die Wiese zwischen der Sedentaler und der Schildsheider Straße immer mehr verwahrlose, möchte Volker Lahnstein nur am Rande erwähnen. Er sei dann dem Lauf in Richtung Quelle bei Gut Stolls
gefolgt.

Der Lauf des Baches muss
irgendwo unterbrochen sein

Versiegt ist die Quelle nicht, soviel konnte Volker Lahnstein sagen, doch der Bachlauf musste irgendwo unterbrochen sein. „Ich habe den Punkt dann aufgespürt: Er liegt hinter der Neuapostolischen Kirche an der Willbecker Straße.“ Er habe seine Kamera geholt, die Stelle dokumentiert und die Stadtverwaltung informiert. „Die konnten mir keine Auskunft geben, das war mal wieder typisch“, ärgert sich der Hobbyforscher. Das war im April dieses Jahres. Auf den Fotos ist zu erkennen, dass sich in der südlichen Böschung ein etwa 70 Zentimeter großes Loch befindet und im Bachbett daneben große Steine und Betonteile liegen. „Es sah so aus, als ob das Wasser auf primitivste Art abgeleitet werden sollte. Da war nicht ein Fachmann dabei“, mutmaßt Lahnstein. Dass dort Kinder gespielt haben, glaube er aber nicht.

Inzwischen hat sich die Nachricht vom unterbrochenen Bach auch in den sozialen Medien verbreitet. Eine Bürgerin berichtet, dass sie schon im Herbst 2018 das Loch bemerkt haben will und vermutet einen Erdrutsch. Bernhard Osterwind, Gymnasiallehrer und Ratsmitglied für die BmU, spricht angesichts der Fotos von einer möglichen „Verkarstung im devonischen Massenkalk“. Klar scheint, dass im Laufe des vergangenen Jahres der Boden abgesackt ist.