Hochdahl Akteure einig: Internationales Fest wird gefeiert

Erkrath · Es sei wichtig, sich in solchen Situationen nicht zurückzuziehen, heißt es mit Blick auf das Attentat in Solingen.

Das Archivfoto zeigt Besucher bei einem der Internationalen Feste auf dem Europaplatz.

Foto: Stadt Erkrath

(hup) Beim Internationalen Fest der Stadt mit Akteuren aus der Flüchtlings-und Integrationsarbeit soll es am Sonntag auf dem Europaplatz eine Gedenkminute für die Opfer des Solinger Attentats geben. Beim dortigen „Festival der Vielfalt“ waren am vergangenen Freitag bei einem Messerangriff drei Menschen getötet und mindestens acht verletzt worden. Nachbarstädte hatten daraufhin kurzfristig Feste abgesagt. In Erkrath war nach langen Beratungen entschieden hatte, das privat organisierte Trillser Straßenfest über die Bühne gehen zu lassen, allerdings in reduzierter Form. Am Festsamstag, einen Tag nach dem Attentat, hatte es in der Trillser Kirche St. Franziskus eine Andacht für die Opfer des Angriffs gegeben. An diesem Sonntag, 1. September, steht das Internationale Fest in Erkrath an – und es soll gefeiert werden, das haben alle Akteure unisono entschieden. Vorausgegangen war eine Rundfrage des Integrationsrats, um zu erfahren, ob Teilnehmer absagen wollen.

Es sei wichtig, sich auch in solchen Situationen nicht zurückzuziehen, sagt Peter Knitsch von den Grünen, der dem Integrationsrat angehört. Es werde bestimmt Leute geben, die jetzt ein mulmiges Gefühl hätten und dem Fest lieber fernblieben. Doch Feiern wie das Internationale Fest, das Vielfalt und Integrationsarbeit würdigt, müssten weiterhin stattfinden, sonst hätten jene, die die hiesige Gesellschaftsform ablehnen, ihr Ziel erreicht, mein Knitsch.

Das Fest sei aber auch ein Anlass, um über Fragen der Sicherheit nachzudenken. Die Stadt sei jedenfalls vom Integrationsrat aufgefordert worden, die Polizei darum zu bitten, ein besonderes Auge auf die Festmeile Europaplatz/Hochdahl Arcaden zu haben, wo am Sonntag von 11 bis 17 Uhr gefeiert werden soll.

Die Stadt teilte auf Anfrage der Redaktion mit, bereits im Vorfeld „gründliche Sicherheitsprüfungen sowie -vorkehrungen“ für das Fest getroffen zu haben, die keiner weiteren Verschärfung bedürften. Details wurden nicht genannt. Die Vorgehensweise orientiere sich an Handlungsempfehlungen des Innenministeriums für Kleinveranstaltungen.

Veranstaltungen in Erkrath würden, unabhängig von den Angriffen in Solingen, stets gründlich und nach bestem Wissen und Gewissen unter dem Aspekt der Sicherheit geplant und durchgeführt, Veranstalter, Ordnungsbehörde und Polizei arbeiteten eng zusammen, um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wahl und Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen (Absperrungen oder Streifen- bzw. Kontrollgänge) oblägen verschiedenen Faktoren, die von Veranstaltung zu Veranstaltung neu zu bewerten seien, darunter Größe einer Veranstaltung, Gefährdungspotenzial oder Besucherzahl. Ziel sei es, bestmögliche Sicherheit, aber auch eine Wohlfühlatmosphäre herzustellen, heißt es aus dem Rathaus.

(hup)