Familienkarte: Die Karte, die fast keiner kennt
Seit 2007 gibt es bei 49 Vereinen und Firmen Rabatte für Familien. Es gibt aber nur wenige Nutzer.
Erkrath. Seit 2007 gibt es sie mittlerweile, die Familienkarte mit der Familien Rabatte beim Optiker, in der Drogerie, dem Kinderschuhladen, dem Schwimmbad und vielen anderen Erkrather Firmen und Vereinen bekommen. 49 Adressen stehen mittlerweile auf der Liste, bei denen man Rabatte verschiedenster Art bekommen kann.
So auch bei Monika Norden, die zwei Schuhläden auf der Kreuzstraße unterhält. Fünf Prozent Rabatt gewährt sie auf jeden Einkauf bei Vorlage der Karte. „Die Familienkarte ist eine super Sache“, sagt die Unternehmerin. Die Karte habe nur ein Problem: „Es wissen viel zu wenig Erkrather, dass es sie gibt.“ Die Erfahrung hat auch Daniel David, Vorsitzender des Schachclubs, gemacht. Auch sein Verein steht auf der Liste und bietet zehn Prozent Rabatt auf den Jahresbeitrag. „Seit wir die Rabatte anbieten und das ist schon eine ganze Weile, habe ich nocht nicht erlebt, dass jemand mit einer Familienkarte zu uns gekommen wäre“, sagt David.
Er selber nutze die Karte aber schon. Als Vater von zwei Kindern komme ihm der Rabatt beispielsweise beim Eintritt ins Neanderbad oder Vergünstigungen beim Bäcker sehr zugute. „Das lohnt sich schon für Familien. Aber viele wissen eben gar nicht, dass es sie gibt“, sagt auch er. Und das obwohl sie laut Jugendamtsleiter Uwe Krüger seit ihrer Einführung an jede Familie mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren geschickt wird — ganz unbürokratisch, ohne Anträge oder Formulare.„Die Familienkarte kann man sich aber auch im Bürgerbüro abholen oder im Internet bestellen, wenn man neu nach Erkrath zieht“, sagt Krüger. 5500 Karten seien inzwischen ausgeteilt worden.
Wie viele Familien die Karten regelmäßig nutzen, könne er allerdings nicht erfassen. „Bei Bürgerbefragungen wird die Familienkarte aber immer als positiver Aspekt erwähnt“, sagt Krüger.
Für Familienvater Daniel David ist die Rabattkarte ein nettes Bonbon von der Stadt, ein Grund als Familie dafür extra nach Erkrath zu ziehen oder hier bleiben zu wollen sei sie allerdings nicht. „Da spielen auch noch andere Dinge mit rein.“
Monika Norden hat sich vorgenommen, weiter Werbung für die Familienkarte zu machen. Sie kann gar nicht verstehen, dass die Aktion so eingeschlafen ist. „Vor allem für junge Familien ist das doch sicherlich eine gute Sache“, sagt sie. „Und die Stadt will doch gerne jünger werden.“ An der Schaufensterscheibeihres Kinderschuhladens klebt deshalb gut sichtbar der Sticker, der ihr Geschäft als Mitglied der Rabattaktion auszeichnet. Wer also nicht weiß, welche Geschäfte die Familienkarte annehmen, der kann einfach nach dem Aufkleber Ausschau halten.