NRW Erkrather und Hildener helfen Flutopfern an der Ahr

Erkrath/Hilden · Viele Flutopfer sind verzweifelt und brauchen Hilfe. Am Samstag bringt ein Bus deshalb Helfer von Erkrath und Hilden nach Dernau und wieder zurück.

Bernd Herrmann, Busunternehmer aus Erkrath, packt an, zum Beispiel als Abfallsammler. Am Samstag fährt er auf eigene Kosten Helfer ins Ahrtal.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(krue) Seit fast drei Wochen dreht sich bei Linda Koll und Barbara Noack, den Inhaberinnen von „Formbar–Events-Catering“ in Hilden, alles darum, zwischen 600 und 700, in dieser Woche sogar schon 1000 warme Mahlzeiten in Dernau an der Ahr an Menschen auszugeben, deren Häuser und Betriebe das Hochwasser in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli verwüstete. „Als wir die Bilder im Fernsehen sahen, war uns klar, dass wir helfen wollen“, so die beiden Frauen, die seit neustem eine feste Zusammenarbeit mit Caterina Klusemann und ihrem Team vom Neandertal 1 pflegen.

So bereiten sie seitdem in ihrer Küche in Hilden, die vom hiesigen Hochwasser unter Wasser gesetzt wurde, große Mengen Essen zu. Und sie nutzen ihre Kontakte zu anderen Catering-Unternehmen und Gastronomen, die sie dazu animierten, auch „an dem einen oder anderen Tag die Verpflegung zu übernehmen“. Auch Lebensmittel- und andere Spenden akquirierten die beiden Geschäftsfrauen. Inzwischen hat sich ihr Engagement herumgesprochen. „Wir hoffen, dass wir es bis Ende September organisiert bekommen, jeden Tag Bewohner und Helfer gleichermaßen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen oder bei einer Tasse Kaffee eine kurze Pause bei uns an der Essensausgabe mitten im Ort zu machen“, so Koll.

Der Erkrather Bernd Herrmann packt gerne mit an. Er fährt am Samstag auf eigene Kosten ins Ahrtal.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Auch wenn im Fernsehen und sonstigen Medien der Eindruck entstanden sein könnte, es seien genügend Helfer im Einsatz, das trifft nicht zu“, berichtet sie, und ergänzt: „Bundeswehr, Technisches Hilfswek und die vielen übrigen Hilfsorganisationen sind mit der Wiederherstellung der Infrastruktur beschäftigt. Doch private Haushalte benötigen nach wie vor jede zupackende Hilfe, die sie bekommen können.“

So entstand die Idee, für Hilden und die umliegenden Städte im Kreis Mettmann, immer samstags einen Transfer für Helfer mit einem gecharterten Bus anzubieten. „Wer kein eigenes Auto hat, mit dem sie oder er zu den großen Parkplätzen außerhalb des Einsatzgebietes fahren kann, von denen aus Shuttles die Helfer zu den Familien bringen, kommt so doch in das Einsatzgebiet“ (siehe auch: www.hochwasser-shuttle.de).

Daher startet an diesem Samstag, 14. August, der erste Transfer, den Bernd Herrmann, Reiseveranstalter und Busunternehmer aus Erkrath, auf eigene Kosten übernimmt. Der engagierte Unternehmer hatte bereits in seiner Heimatstadt angepackt: „Ich habe die Bewohner, die nachts in die Sammelunterkunft evakuiert werden mussten, in meinem Bus dorthin gefahren.“ An diesem Samstag wird er 35 Fahrgäste zum Einsatz nach Dernau bringen. Da er nicht alle Fahrten übernehmen kann, er benötigt den Bus schließlich für die von ihm veranstalteten Touren, sind weitere Busunternehmer gefragt, die an einem oder mehreren Samstagen den Transfer ab Hilden an die Ahr übernehmen – gern zu Spezialkonditionen.

Bus-Transfer samstags ab Hilden, Nordfriedhof Herderstr. 45, Treffen ab 7h Uhr, Abfahrt 7.30h. Rückfahrt ab Dernau, jeweils 18h. Am 14. August zusätzlicher Zustieg am S-Bahnhof Erkrath, Treffen ab 6.30h, Abfahrt um 6.45h. Anmeldung: Mail an info@neandertours.de. Impf- oder Genesenen-Nachweis bzw. aktueller Negativ-Test, Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe, feste Schuhe und Wechselkleidung mitbringen.