Gelobt seien Obst und Gemüse
Das durchwachsene Wetter konnte die Freude am Erntedankfest der Erkrather nicht trüben. Am Bavierplatz war sehr viel los.
Erkrath. Am dritten Tag kam dann doch noch die Sonne raus. Nach einem verregneten Start des Erntedankfests freute sich die IG Erkrather Vereine und Gewerbe umso mehr über das goldene Herbstwetter am Sonntag. „Wir haben heute Morgen schon mehr Besucher hier gehabt als den ganzen gestrigen Tag“, sagte Udo Wolffram am Sonntag. Der Präsident der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft zeigte sich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Fest.
„Beim Umzug am Freitag war viel los und Samstag kamen immerhin abends noch einige Leute.“ Das Dach der Markthalle, sagte er, habe den Samstag gerettet. Zum letzten Festtag stand dann noch das große Kürbisschnitzen auf dem Programm. Aus dem orangefarbenen Gemüse wurden in kurzer Zeit richtige Kunstwerke und die schönsten davon wurden prämiert. Die Metzgerei Hanten stiftete die Preise: Allerhand Leckereien für die eigene Erntedankparty Zuhause. Die Kürbisse waren aber nicht das einzige Gemüse unter der Markthalle. Passend zum Anlass hatte die Gärtnerei Vaspotic den Festplatz herbstlich dekoriert. „Wir wollten, dass dieses Fest wieder mehr als Erntedankfest zu erkennen ist. Und dazu gehört zum Beispiel auch die Dekoration“, so Wolffram über die Neuerungen.
Die Erkrather feierten in diesem Jahr bereits zum 35. Mal gemeinsam Erntedank. Über die Jahrzehnte hat sich vieles verändert — so gibt es zum Beispiel keine Kaninchen mehr auf dem Fest. Aus rechtlichen Gründen sei es schwierig geworden, Tiere zu zeigen, erklärte Wolffram. Allerdings freue er sich, dass die teilnehmenden Vereine zusammengewachsen seien. Die Organisation habe in diesem Jahr toll geklappt. Neben der langen Biertheke boten die Vereine bayrische Spezialitäten und Süßes an. Wer mochte, konnte auch frisches Obst und Gemüse kaufen.
Traditionell ist der Herbst die Zeit zum Einwecken und Einkochen, und viele Besucher des Erntedankfests machen das noch selbst. Beliebt sind vor allem hausgemachte Marmeladen. „In dieser Jahreszeit mache ich gern Pflaumenmarmelade“, sagte Anita Wiatkowski. Und Stefanie Wilda fügte hinzu: „Am liebsten mag ich Erdbeer-Rhabarber. Diese Marmelade koche ich dann schon im Sommer ein.“ Gerne mögen die Erkrather aber auch andere süß-säuerliche Kombinationen wie etwa Brombeeren und schwarze Johannisbeeren. „Wir haben allerdings das Glück, dass Bekannte oft Marmelade kochen und uns dann Gläser schenken. Da haben wir immer Leckeres im Haus“, so Brigitte Winterhalter, die mit ihrem Mann das Erntedankfest besuchte.
Gemüse dagegen kochen nicht mehr viele selbst ein. „Das ist mir zu viel Aufwand, da friere ich das Gemüse lieber ein“, erklärte Wiatkowski.
Im nächsten Jahr soll das Fest noch spannender für Familien werden. Auch diesmal hatte sich die IG einiges für Kinder überlegt, doch wegen des Regens konnte die Hüpfburg nicht aufgebaut werden und die Planwagenfahrten am Samstag fielen aus. Probleme gab es auch mit dem Kinderkarussell: Der Schausteller hatte sich kurzfristig einfach nicht mehr gemeldet.