Erkrath Wahlaufruf auch in fremden Sprachen

Erkrath. · Am 13. September steht auch die Wahl des Integrationsrat der Stadt Erkrath an, weshalb sich jetzt die „Grüne Liste International“ vorstellte. Die in einer Listenbewerbung antretenden zehn Kandidaten finden sich im Amtsblatt Nummer 19 auf der Website der Stadt Erkrath.

Sonja Maria Thompson vom „Freundeskreis für Flüchtlinge“ spricht den Wahlaufruf auf Englisch ein.

Foto: Tanja Bamme

Ihre Namen und Angaben wie auch die die der drei Kandidaten der Listenbewerbung des Vereins Integral und der drei Einzelbewerber sind dort nachzulesen.

„Wir möchten der großen Gruppe der Mitbewohner mit Migrations- und Fluchthintergrund sowie mit und ohne deutschen Pass als Sprachrohr dienen. Wir wollen ihre und unsere Interessen im Rat der Stadt vertreten. Mit unserer Wahlwerbung in mit muttersprachlichen Informationsvideos möchten wir sicherstellen, dass alle ‚Mitbürgern mit internationaler Familiengeschichte, wie sich und uns der Vorsitzende des Landes-Integrationsrates bezeichnet, verstehen, wie wichtig des demokratische Element der Wahl auch ist“, erzählt Sonja Maria Thompson, die die britische Staatsbürgerschaft innehat und in der englischen Version des Videos zu sehen ist. Damit alle Wahlberechtigten verstehen, was das Recht zu wählen bedeutet und warum sie es ausüben sollten, wurden die Videos auch in Italienisch, Russisch, Arabisch und Farsi aufgenommen. In den nächsten Tagen kommt noch eine Aufnahme in Polnisch dazu. „Wir suchen noch jemanden, der den erklärenden Text auf Türkisch und Griechisch einspricht,“ so Thompson, die sich auch als Vorstandmitglied beim Freundeskreis für Flüchtlinge ­engagiert.

Sprache ist für Menschen der Schlüssel zur Integration

Dass „Sprache der Schlüssel zur Integration“ ist, darüber herrscht Einigkeit bei den Kandidaten. Eine zentrale Forderung ist daher, dass die Vermittlung der deutschen Sprache intensiviert werden und alle Migranten und Geflüchtete Zugang zu offiziellen Sprachkursen erhalten sollten. „Parallel dazu würden wir uns wünschen, dass die Korrespondenz, die Sozial- oder Jugendamt der Stadt oder das Jobcenter verschicken, auch in Englisch oder auch arabisch verschickt wird. Das amtliche ist noch schwerer zu verstehen als das Alltagsdeutsch. So ließen sich viele Rückfragen und Missverständnisse verhindern“, ist sich Soroush Farsbaf Tahinezbad sicher. Diese Erfahrung macht das Vorstandsmitglied es Freundeskreises immer wieder bei seinen Beratungsgesprächen im „Hand in Hand“. Die Bereitschaft, die Sprache und die Sitten des Landes, in die dem man lebt, zu erlernen und zu akzeptieren bestehen muss, muss natürlich dennoch bestehen, darin sind sich alle Kandidaten einig. „Ich lebe seit 1994 hier, und diese Erfahrung bei meiner Arbeit als Elektroingenieur in Essen gemacht. Als Rentner habe ich die Zeit, dieses Wissen und meine Ideen im Integrationsrat einzubringen“, so der gebürtige Afghane Azim Abromand, der den Listenplatz eins innehat. Die Nummer Zwei, Petra Heuwind ist seit mehr als 20 Jahren mit ihrem in Ghana geborenen Mann verheiratet und engagiert sich wie Kandidat drei der Liste, der in Äthiopien geborene Sergio Eros Brina, seit Jahrzenten im Deutsch-Afrikanischen Freundschaftskreis. Beiden liegt der gegenseitige Austausch und das Kennenlernen der verschiedenen Nationen nicht nur beim regelmäßig vom Integrationsrat veranstalteten „Internationalen Fest“ oder der Verleihung des „Integrationspreises“ am Herzen. „Wir würden uns freuen, in unseren Sitzungen Politiker aller im Rat vertretenen Parteien begrüßen zu dürfen. Die Übermittlung, was die Bürger mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund bewegt, würde so noch besser funktionieren als jetzt schon“, heißt es aus der Runde.