Erkrath Integrationsrat fordert bessere Bildungsprogramme

Erkrath · Dieses Ziel für Menschen mit Migrationshintergrund soll auch mithilfe von herkunftssprachlichem Unterricht erreicht werden.

Die Bildungsangebote für Migranten können durch Herkunftssprachunterricht verbessert werden.

Foto: dpa/Marijan Murat

(tpp) Knapp acht Monate nach der Kommunalwahl hat sich der Integrationsrat der Stadt Erkrath zu seiner zweiten Sitzung getroffen. Zunächst einmal wollte das Gremium darüber beraten, was eigentlich seine Ziele und Strategien für diese Wahlperiode sein sollen. Dabei half der Vorsitzende der Grünen-Ratsfraktion, Peter Knitsch, mit seiner langjährigen politischen Erfahrung.

Beim „Brainstorming“ wurden erst einmal die grundlegenden Notwendigkeiten genannt: Es müsse mehr für die Bildung von Menschen mit Migrationshintergrund getan werden, auch mithilfe von herkunftssprachlichem Unterricht, und die Unterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber müssten in einem guten Zustand sein.

CDU: Integrationsrat soll
Kontakt zu Jugendlichen suchen

„Ich bin jedoch der Meinung, dass sich der Integrationsrat auch mit einfachen Dingen beschäftigen sollte“, sagte Sulja Zabeli (CDU). Durch Streetworking oder gemeinsames Fußballspielen den direkten Kontakt zu Menschen suchen und ihnen zuhören, meinte der Handwerksmeister. „Zum Beispiel gab es schon lautstarke Belästigungen durch Jugendliche am Impfzentrum, da müssen wir das Gespräch suchen“.

Angela Klinkhammer-Neufeind (BmU) betonte, dass Integration keine Einbahnstraße sei. Allgemein sei zu überlegen, wer eigentlich die Zielgruppen der Integration seien: „Nur die Sandheide? Alle Neubürger? Oder ganz Erkrath?“, fragte die städtische Integrationsbeauftragte Magdalena Hadasch. Und dann stelle sich die wichtigste Frage: Was wollen die Betroffenen selber? Peter Urban (SPD) mahnte an, sich nicht im Klein-Klein zu verheddern, da es viele Angebote für Migranten schon gebe. „Wir sollten nicht jede Arbeit drei oder viermal machen, da es bereits ein städtisches Integrationskonzept gibt“, stimmte Peter Knitsch zu. Wichtiger sei, so Knitsch, die IR-Mitglieder in politischen Abläufen zu schulen, damit sie die Interessen der Migranten auch wirksam in die städtischen Gremien hineintragen können: „Das können wir relativ kurzfristig organisieren“.

 In den städtischen Unterkünften leben derzeit 282 Menschen, davon 212 Geflüchtete. Insgesamt sind seit 2015 rund 1250 Personen nach Erkrath gekommen, damit hat die Stadt das „Gesetz über die Zuweisung und Aufnahme ausländischer Flüchtlinge“ des Landes NRW zu 98 Prozent erfüllt. Zuletzt wurden auch neun Menschen aus den prekären Lagern in Griechenland aufgenommen.