Erkrather Bären-Apotheke Integrierter Afghane darf in Erkrath plötzlich nicht mehr arbeiten
Der Afghane Bahir Barna darf wegen eines Verwaltungsfehlers nicht mehr in der Apotheke in Erkrath tätig sein. Sein Schicksal bewegt viele Menschen.
Erkrath. Ein junger Mann hat im Ausland eine hochwertige Qualifikation erworben, kommt nach Deutschland, integriert sich und findet einen Job: So ungefähr dürfte man sich eine ideal verlaufende Integration vorstellen. Genau das soll nun jedoch wegen eines Verwaltungsfehlers und einem fehlenden Dokument nicht ermöglicht werden. Kein Wunder also, dass der Fall von Bahir Barna aus Erkrath große Aufmerksamkeit bekommt - und für viel Unverständnis auf Facebook sorgt.
Den Fall Barnas hat die Bären-Apotheke in Erkrath am 2. Juni auf ihrer Facebook-Seite öffentlich gemacht. Dort hat der Afghane die letzten sieben Monate ein Praktikum unter Aufsicht gemacht, das zur Anerkennung seines phamazeutischen Abschlusses von der Uni Kabul führen sollte. Mit dem Abschluss dieses Praktikums und einer bestandenen Prüfung wäre es Barna möglich, in Deutschland als Apotheker zu arbeiten. Zu diesem Zweck hatte der angehende Apotheker eine Arbeitserlaubnis der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten. Diese soll jetzt jedoch wegen des Verwaltungsfehlers ungültig sein.
Seit dem 1. Juni darf Barna deswegen nicht mehr in der Bären-Apotheke arbeiten. Ob und wie schnell die organisatorischen Dinge nun durch die zuständige Behörde in Berlin geklärt werden können, ist unklar - und ebenso, ob das fehlende Dokument einfach aus Kabul angefordert werden kann. Nur eins ist klar: Bis dahin darf Bahir Barna nicht mehr in der Apotheke tätig werden, in der seine freundliche hilfsbereite Art sehr geschätzt wird. Deswegen hofft man in der Bären-Apotheke nun, dass sich bei den über 3000 Kommentaren unter dem Facebook-Post hilfreiche Tipps von Menschen befinden, die sich mit dem Thema auskennen. Zu diesem Zweck will man sich nun zusammensetzen und alle Kommentare auswerten.
Auch die überregionale Aufmerksamkeit, die das Thema durch die weite Verbreitung nun bekommt, könnte helfen, das man sich bei den zuständigen Behörden um eine schnelle Lösung des Problems bemüht. Damit Bahir Barna möglichst schnell wieder arbeiten darf - und seine Approbation zum Apotheker abschließen kann. fred