Kinder erleben die Natur
Beim Tag der offenen Tür im Naturschutzzentrum Bruchhausen gab es viel zu erleben.
Hochdahl. Ob gemütlich schlendernd oder nervös hin- und herflitzend: Große Augen hatten beim Tag der offenen Tür im Naturschutzzentrum Bruchhausen so ziemlich alle Kinder. Bei schönstem Sommerwetter im Oktober nutzten einige hundert Familien und zahlreiche Naturbegeisterte die Gelegenheit, „sich einmal im grünen Herzen Erkraths umzusehen“, wie Hyacinta Hovestadt, die 2. Vorsitzende der Stiftung, betont. Und tatsächlich wurde den vielen Besuchern einiges geboten. Bei den Kindern besonders beliebt: Ponyreiten und Apfelsaftherstellung. Linda Schmider (8): „Pferde sind schon, seit ich ganz klein war, meine liebsten Tiere. Es ist total schön, hier auf den Ponys entlangzureiten.“
Landschaftlich ansprechender als der lange Wanderweg mitten durch das knapp 25 Hektar große Gebiet — davon 15 Hektar Feuchtwiesen und sechs Hektar Obstwiesen — kann es eigentlich auch gar nicht sein. „Darüber hinaus“, sagt Wolfgang Sternberg, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) im Kreis Mettmann, „hat unser pädagogischer Kleintierzoo auch immer eine hohe Anziehungskraft.“
Dort tummeln sich allerlei Kaninchen, Schildkröten, Insekten, Schweine, Schafe oder auch seltene Hühnerrassen wie etwa der Bergische Kräher. „Wir kommen zu solchen Anlässen immer wieder sehr gerne her, weil es für Kinder kaum einen besseren Ort geben kann. Hier haben sie Spaß und können gleichzeitig einiges über die Natur lernen, wie wir Erwachsenen im Übrigen auch“, sagt Heike Hoescher, die mit ihrer fünfköpfigen Familie gekommen ist.
Die Belange des Naturschutzes schon den ganz Kleinen näherzubringen, ist eines der Hauptanliegen, betont auch Sternberg: „Wir möchten Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren und erhoffen uns dann irgendwann tatkräftige Unterstützung.“
Für Herbst und Winter steht nun wieder einiges an Arbeit bevor. Am Freitag wurde begonnen, die Hecken und Kopfweiden zurechtzuschneiden. Dies geschieht abschnittsweise, damit im unteren Bereich alles dicht bleibt und die Vögel ihren Brutraum beibehalten können.
Über das Jahr verteilt dient das Naturschutzzentrum Bruchhausen vielen Vogelarten als Durchzugs- und Rastfläche. Neben Sumpfrohrsänger, Dorngrasmücke und Rohrammer wurden auch schon Störche gesichtet. Und ein weiteres Highlight ist am Wochenende noch hinzugekommen: Das neue Pädagogikgewässer wurde auf dem ehemaligen Steinlagerplatz des Kalksandsteinwerkes eröffnet. Hyacinta Hovestadt hofft, „dass dieses Angebot zu mehr Verständnis und Naturliebe führt.“
Auch unscheinbare oder befremdlich wirkende Tiere finden im neuen Teich ein Zuhause und verdienen ebenso Respekt und Achtung wie alle anderen. Dass dieses Denken weitergetragen wird, dafür wollen auch in Zukunft alle Beteiligten inklusive der engagierten Lehrer und Jugendlichen, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren, weiterhin sorgen.