Kunst lockt in den Lokschuppen

Heute Abend gibt Bürgermeister Christoph Schultz den Startschuss für die LOKart 2017. Das Publikum kürt sein Lieblingswerk.

Foto: Janicki

Erkrath. Einfach nur ein Bild an die Wand hängen, das kann man vielleicht zu Hause so machen. Bei einer jurierten Kunstausstellung ist das was anderes. Da gibt es eine „Hängekommission“, die die besten Plätze aussucht, auf die Lichtverhältnisse achtet und dafür sorgt, dass die Besucher wirklich alle Bilder in Augenschein nehmen können.

Gestern Abend hat die Kommission ihr Werk vollendet und deshalb kann Bürgermeister Christoph Schultz heute Abend um 19 Uhr die Kunstausstellung Lokart eröffnen. Die weit über die Stadtgrenzen Erkraths hinaus bekannte Schau umfasst die Sparten der Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie, Plastik, Objektinstallation, Neue Medien und Performances. Die Gäste der Eröffnung werden heute Abend wieder die Möglichkeit haben, einen Publikumspreis zu vergeben.

Erstmals in diesem Jahr mit dabei ist Katharina Marusczyk, die seit 28 Jahren in Erkrath lebt und vor fünf Jahren mit der Bildhauerei im eigenen Garten angefangen hat. Sie hat gar nicht damit gerechnet, dass ihre Werke von der Jury ausgewählt werden, zumal sie auch von der Bewerbung gar nichts wusste. „Mein Mann hat Fotos von meinen Skulpturen gemacht und eingereicht, ohne dass ich davon wusste“, sagt Katharina Marusczyk. Für ihre Werke, die man auf der Ausstellung auch kaufen kann, hat sie schnell einen guten Platz im Lokschuppen gefunden.

32 Kunstschaffende aus Erkrath hatten sich mit 129 Arbeiten um eine Teilnahme an der LOKart 2017 beworben. Das war schon mal wesentlich mehr, vor Jahren wurden mehr als 300 Skulpturen, Bilder, Fotografien und Objekte zu begutachten. Aus diesen Arbeiten wählte eine Jury im September die Teilnehmer der LoKart 2017 aus. „Es fehlte mir in diesem Jahr ein wenig der Wow-Effekt“, sagte der Essener Galerist und Mitglied der Jury Herbert Siemandel-Feldmann. Er habe viel Ähnliches gesehen, nur wenig Herausragendes. Einen großen Raum nimmt mittlerweile die Fotografie Raum unter den Bewerbungen ein.

Das bedeutet für die Fotoexperten der LOKart-Jury viel Arbeit. Denn sie achten sehr genau darauf, ob hier ein Künstler am Werk war — oder das Foto auf Knopfdruck im Bildbearbeitungsprogramm erst nachträglich zur Kunst wurde. Zeichnungen machten sich demgegenüber unter den Wettbewerbsarbeiten zunehmend rar, hieß es nach dem Runfgang der Jury. Man darf also gespannt sein, welche Werke es in die Schau geschafft haben und wie sie präsentiert werden.

Am kommenden Montag von 8.30 bis 13 Uhr ist die LOKart auch für Schulklassen geöffnet. Es haben sich bereits zwei Grundschulklassen sowie drei Realschulklassen angemeldet. Die Künstlerinnen Anna Owsiany-Masa, Ursula Schwiegk, Anita Herzog-Graf und Hyacinta Hovestadt werden für die Schülerinnen und Schüler pädagogisches Arbeitsmaterial zur Ausstellung ausarbeiten. Die Schüler sind immer sehr neugierig und wollen viel erfahren.

“ Die Ausstellung im Lokschuppen am Ziegeleiweg in Hochdahl ist zu folgenden Zeiten geöffnet: heute Abend, ab 19 Uhr anlässlich der Vernissage, Samstag, 18. November, 11 bis 19 Uhr, und Sonntag, 19. November, 11 bis 19 Uhr.