Millrather Chor Die Premiere des neuen Chorleiters gelingt

Erkrath. · Das adventliche Konzert des Madrigalchors war ein Genuss. Dabei hat der Chorleiter Dieter Lein erst vor kurzem übernommen. Er machte seine Sache sehr gut, genau wie die Musiker.

Für die Zukunft wünscht er sich mehr moderne Musik im Repertoire: Dirigent Dieter Lein und der Madrigalchor Millrath beim ersten Auftritt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am zweiten Advent erklang in der kleinen und feinen Hochdahler Neanderkirche in guter Tradition das weihnachtliche Konzert des Madrigalchors Millrath. Die besondere Atmosphäre wissen auch die Honoratioren im Kreis zu schätzen und kommen gerne.

Für den Madrigalchor Millrath ist in diesen Wochen eine neue Zeit angebrochen, denn Verein und Sänger konnten vor zwei Monaten einen neuen Dirigenten begrüßen. Der 54-jährige Langenfelder Dieter Lein ist bereits ein erfahrener und erfolgreicher Chorleiter in Solingen und in Baumberg. In der Klingenstadt leitet er seit zehn Jahren den Männerchor, genannt „Die Bergischen“. Und seit mehr als 20 Jahren dirigiert er in Baumberg den Kirchenchor der katholischen Gemeinde St. Dionysius.

Dirigent Lein war nicht
ganz zufrieden mit sich

„Dieses Millrather Konzert war noch nicht meins“, sagt Dieter Lein. Verständlich, denn in zwei Monaten kann ein Chorleiter seinem Chor noch nicht seine persönliche Note vermitteln. Um so dankbarer waren Vereinsleitung und Sänger, dass Claudia Michel – die Ehefrau des Vorsitzenden Friedel Michel – mit ihrem Feingefühl, Musikverständnis und Fachwissen den Chor zu diesem wunderbaren Konzert geleitet hat. Nach dem schnellen Abgang des Interim-Dirigenten Ingo Hoesch blieb dem Madrigalchor auch keine andere Wahl. Zu groß war die Lücke, die der ehemalige Chorleiter Carlos Reigadas nach seinem Weggang hinterlassen hatte.

Aber nun blicken die Sänger froh und zuversichtlich in die Zukunft. Und im Konzert konnten sie beglückt „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Johann Sebastian Bach singen. Welche Programmpunkte im weihnachtlichen Konzert am Sonntag ihm am besten gefallen, wurde Dieter Lein gefragt. Die Antwort war schnell gefunden: Das „Adeste Fideles“ von Gárdonyi und das „Tolite hostias“ von Saint-Saens. Er verriet, dass er das gesamte Weihnachtsoratorium von Saint-Saens im vorigen Jahr mit seinem Kirchenchor in Baumberg einstudiert hatte. Das sei eine Idee auch für den Madrigalchor Millrath, meinte Dieter Lein.

Für die Zukunft wünscht er sich mehr moderne Musik im Repertoire und nennt zum Beispiel Gabriel Fauré oder Leonard Bernstein. Auch für den Komponisten Johann Christoph Friedrich hegt er eine besondere Vorliebe. Zuhause in Langenfeld unterrichtet der Klavierlehrer Lein Kinder und Erwachsene und in der musikalischen Früherziehung. Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht, erzählt Dieter Lein.

An der Musikschule Solingen ist er erfolgreicher Mitarbeiter in der „Zentralstelle für den deutschsprachigen Chorgesang in der Welt“ (ein kürzerer Name wurde für die Kontaktstelle noch nicht gefunden). Dort wird ein Netzwerk mit deutschsprachigen Chören weltweit geknüpft und gepflegt, von Brasilien bis USA, Kanada und Asien. Außerdem warten regelmäßig die Ehefrau, drei Kinder,
zwei Katzen und ein Hund auf Dieter Lein.