Minguet Quartett gestaltet das 177. Hochdahler Meisterkonzert

Preisgekröntes Streichquartett spielt Stücke von Beethoven und Dvorák und überzeugt mit handwerklicher Perfektion und viel Gefühl.

Erkrath. Hochdahl ist ein Sitz der Hochkultur. Das zeigte sich wieder einmal beim jüngsten Sandheider Meisterkonzert, der mittlerweile 177. Auflage. Gründer, Veranstalter, Dirigent und Pianist Gabor Antalffi hatte das weltberühmte „Minguet Quartett“ gewinnen können, in der Sandheider Heilig-Geist-Kirche zu spielen. Geboten wurden zwei Steichquartette von Ludwig van Beethoven und Antonín Dvo ák.

Das Minguet Quartett, bestehend aus Ulrich Isfort (erste Violine), Annette Reisinger (zweite Violine), Aroa Sorin (Viola) und Matthias Diener (Violoncelleo) verlor keine Worte. Das Streichquartett cis-moll, Opus 131 von Beethoven besteht aus sieben Sätzen, die ohne Pausen durchgespielt wurden. Dadurch „verzichteten“ die Künstler auch auf Moderationen und Zwischenapplaus, der sicher angebracht gewesen wäre. Mit handwerklicher Perfektion und viel Gefühl für künstlerische Interpretation spielten sie die von Beethoven auf Streichquartett zugeschnittenen Lieder. Mit „Adagio ma non troppo molto espressivo“ begann es ruhig und langsam, ging dann aber zum schnelleren „Allegro molto vivace“ über.

Der schnelle Wechsel zwischen laut und leise, verträumt und entschlossen unterstrich den erzählerischen Charakter der Komposition. Fast verstummte die Musik, nur um mit einer kraftvollen walzer-ähnlichen Melodie wieder aufzubranden. Dann eine Fuge — und plötzlich sind wiederkehrende Themen zu hören, die fast wie ein Refrain im modernen Sinne anmuten. Stellenweise werden Viola und Cello gezupft. Nach der Pause folgte das Streichquartett Opus 96 „Amerikanisches“ von Antonín Dvo ák. Ihm merkte man an, dass er ein paar Generationen nach Beethoven geboren wurde, denn die klaren Melodien und sich wiederholende Themen erinnerten schon an moderne Filmmusik.

Das Minguet Quartett wurde 1988 gegründet und hat seinen Sitz in Köln. Die Vier Musiker sind auf allen großen Bühnen der Welt zuhause und arbeiten mit renommierten Solisten und Orchestern wie dem WDR-Sinfonieorchester zusammen. Ihre Studioaufnahmen von Gesamtwerken von Rihm oder Mendelssohn-Bartholdy sind preisgekrönt. 2010 wurde das Quartett außerdem mit dem Echo Klassik ausgezeichnet. tpp