Erkrath Netzwerker helfen Senioren im Alltag

Erkrath · Gemeinnützige Organisationen in Erkrath haben eine Nachbarschaftshilfe gegründet. Die Stadt arbeitet eng mit ihr zusammen.

Zwei ältere Menschen gehen in einem Supermarkt einkaufen. Das sollten sie in Zeiten des grassierenden Coronavirus’ vermeiden.

Foto: dpa/Sebastian Widmann

. Laut Kreisverwaltung gibt es in Erkrath zurzeit 15 am Coronavirus Erkrankte, so viele, wie in sonst keiner Stadt im Kreis Mettmann. Die Stadt Erkrath nimmt Kontakt mit allen infizierten und erkrankungsverdächtigen Personen auf, die zu Hause unter Quarantäne stehen. Sollte dort ­Hilfe bei der Versorgung notwendig sein, koordiniere das Ordnungsamt diese in Zusammenarbeit mit einem neu gegründeten Netzwerk zur Nachbarschaftshilfe. Das teilt jetzt die Stadtverwaltung mit.

Dieses Netzwerk hat sich jetzt auf Initiative der caritativen Organsiationen in Erkrath gegründet. „Zum Glück hat sich in diesen Krisenzeiten ein breites Bündnis aufgestellt um Menschen im Alter und mit Einschränkungen oder in Einsamkeit zu unterstützen mit kleinen kontaktarmen oder kontaktfreien Hilfsdiensten“, berichtet Monika Thöne, pädagogische Leitung des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann. „Wir möchten Menschen unterstützen, die ihre Wohnung oder ihr Haus nicht ohne Risiko verlassen können. Gerne erledigen wir Einkäufe, Postgänge, Abholung in der Apotheke für sie.“

Persönliche Kontakte werden
auf ein Minimum beschränkt

In dem Netzwerk sind neben der Caritas die Evangelische und Katholische Kirchengemeinden, Rotes Kreuz, Johanniter, Awo, „Hand in Hand“ und „Freundeskreis für Flüchtlinge“, der Seniorenrat, der Jugendrat, die Erkrather Ehrenamtsbörse, „Du-Ich-Wir“, „TAB Erkrath“, SKFM und „Treffpunkt Leben“.

Mit Handzetteln macht das Netzwerk derzeit auf sich aufmerksam und bittet darum, diese Information auch an andere weiterzugeben. Die „Nachbarschaftshilfe Corona“ möchte Menschen unterstützen, die ihre Wohnung oder ihr Haus nicht verlassen können. Hierzu haben sich unterschiedliche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um Angebote zur Hilfe aufzulisten und mit Hilfegesuchen zusammenzubringen.

Diese Unterstützung können auch explizit alle Personen in Anspruch nehmen, die zu einer Risikogruppe gehören. Dabei geht es um Einkäufe, Postgänge, Abholungen in der Apotheke. Das Netzwerk übernimmt keine Vermittlung von Kinderbetreuung, Geldgeschäften, Pflegedienstleistungen oder das Ausführen von Haustieren.

Dafür gelten einige Regeln: Um alle Beteiligten vor einer Ansteckung zu schützen, müssen persönliche Kontakte auf ein Minimum beschränkt werden.

Nachbarschaftshilfe ist Vermittler und nicht haftbar

Die Unterstützung durch die Nachbarschaftshilfe ist ein freiwilliges, ehrenamtliches Angebot. Es besteht kein Anspruch auf eine Erledigung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Nachbarschaftshilfe tritt nur als Vermittler auf und haftet nicht für Verlust von Bargeld und Unterlagen oder für Fehlkäufe. Interessierte – egal ob sie Hilfe benötigen oder anbieten möchten – können sich telefonisch unter 02104/9571882 oder per E-Mail an nachbarschaftshilfe@kk-eu.de an das Hilfsnetzwerk wenden.

Darüber hinaus stehen auch die Begegnungsstätten für (ausschließlich) telefonische Anfragen zur Verfügung, sofern die Ansprechpartner nicht anderweitig gebunden sind: Begegnungsstätte Gerberstraße, Monika Thöne, Telefon 0211/243553, Johanniter „Alt und Jung“, Marion Wippermann, Telefon 02104/216010, Awo-Treff mit Zwar-Hochahl, Silke Dietz, Telefon 02104/948698.