Niklas töpfert leidenschaftlich gern und meisterhaft gut
Niklas Gründker liebt sein Hobby. Jetzt hat der Unterbacher zum ersten Mal einige Werke ausgestellt.
Erkrath. „Wow! Wahnsinn!“ Das ist wohl die Bemerkung, die Niklas Gründker am vergangenen Samstag am häufigsten gehört hat. Und dann durfte er erzählen. Über seine getöpferten Werke, wie er dazu kam, woher seine Ideen kommen. Leidenschaftlich erzählt er, jeder Besucher merkt: Dieser Junge liebt sein Hobby. Und bitte, ganz wichtig: Die Besucher sollten seine Werke nicht anfassen, damit sie ja nicht beschädigt werden oder gar kaputtgehen. Der zwölfjährige Niklas Gründker aus Unterbach töpfert bereits seit gut drei Jahren, nun hat er sich mal getraut und seine Arbeiten an einem Nachmittag der Öffentlichkeit präsentiert. „Eine Freundin hat gefragt, ob ich auch mal ausstelle. Daher kam die Idee dazu“, erzählt er. In der Caritas-Begegnungsstätte konnte er schließlich einen Raum anmieten. Seine Mutter Gabi Gründker arbeitet dort in der Verwaltung und hat ihm dabei geholfen.
Auf zehn Tischen hat er quasi alles ausgestellt, was er jemals getöpfert hat: Dekoration zu Ostern, Halloween und Weihnachten. Einen Buddha, auf den er sehr stolz ist. Sogar ein komplettes Service mit Tassen, Untertassen und Tellern. Und, wohl das Highlight der Ausstellung: ein Schachspiel mit Brett und allen Figuren. Das hat er zu Weihnachten für seinen Zwillingsbruder Jona getöpfert.
Jeden Dienstag besucht er in Unterbach einen privaten Töpferkursus mit anderen Kindern zusammen. All seine Werke sind dort entstanden, zu Hause hat er keine eigene Töpferwerkstatt. Seine Ideen gibt ihm die Kurs-Leiterin oder er lässt sich durch Kataloge inspirieren. „Es gab mal eine Vogeltränke bei einem Discounter, die wollte ich kaufen“, erzählt Gabi Gründker, „aber da hat Niklas sie einfach selbst getöpfert.“ Die Arbeitszeit ist unterschiedlich lang. Mindestens ein bis zwei Stunden dauere es auf jeden Fall, meistens aber mehr als drei Stunden, sagt Niklas. Der Ton muss modelliert, gebrannt und glasiert werden.
Zum ersten Mal kam Niklas im Alter von drei Jahren mit Ton in Berührung. Damals nahm er mit Jona an einem Kurs auf Gut Halfeshof in Mettmann teil. Leiterin Tina Sklarek wollte etwas für Kinder bieten, die draußen spielen möchten. Sie brachte verschiedene Materialien mit zum Spielen, unter anderem Ton. Sie besuchte nun ebenfalls die Ausstellung und war begeistert: „Das ist Wahnsinn. Ich freue mich, dass er so viel Spaß daran hat, das sind richtig professionelle Arbeiten.“
Niklas und Jona seien außerdem ihre ersten Kinder in dem Kurs gewesen. „Das war etwas ganz Neues und Besonderes“, sagt sie. Noch mehr Lob kommt von den Besuchern wie etwa Erika Scheibl: „Dass ein Jugendlicher so dabei bleibt, ist toll“, bemerkt sie. Es sitzen doch nicht alle den ganzen Tag vor dem Computer. „Es gibt Ausnahmen“, freut sie sich. Hauptsächlich Freunde und Bekannte kamen natürlich zu der Ausstellung, aber auch zufällige Passanten wurden angelockt. Am liebsten hätten sie etwas gekauft, aber: Die Werke stehen nicht zum Verkauf, und Niklas möchte auch kein Geld dafür bekommen. Das weiß er ganz sicher. „Die sollen nur zum Verschenken an Freunde und Familie sein“, sagt er.