Hochdahl Planetarium startet wieder durch
Erkrath. · Zum Auftakt konnten die Vorsitzenden Katy Fortak und Max Mucha sowie Dozent Andreas Schmidt zwölf Gäste begrüßen – viel mehr dürfen auch nicht rein.
Nach dreieinhalb Monaten Corona-bedingter Zwangspause hat das Planetarium „Stellarium Erkrath“ seinen Betrieb wieder aufgenommen. Zum Auftakt am Freitagabend gab es den Dauerbrenner „Sterne über dem Neanderland“, eine live moderierte Erkundung des aktuellen Sternenhimmels. Natürlich gelten gewisse Abstands- und Hygieneregeln, und bis zum Herbst ist das Programm zunächst etwas abgespeckt. Aber dennoch sind alle froh, dass Hochdahls Alleinstellungsmerkmal wieder zum Leben erwacht ist.
„Das Trimester ist ja während der Schließung zu Ende gegangen, deshalb fahren wir erstmal ein Corona-Programm ohne gedrucktes Programmheft“, erklärt Max Mucha, seit Dezember neuer zweiter Vorsitzender des Vereins „Sternwarte Neanderhöhe“ (snh). Im Januar hatten er und die neue Vorsitzende Katy Fortak noch sich und das Programmheft der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch die meisten Veranstaltungen, die sie damals beworben hatten, konnten nicht mehr stattfinden. Die Zwangspause hat Spuren hinterlassen: Wegen fehlender Einnahmen müssen die Dozenten jetzt selbst die Tickets kontrollieren, das Büro im Bürgerhaus ist nicht voll besetzt und die Vorführungen enthalten weniger Live-Anteil. Da nur jeder dritte Platz in jeder zweiten Reihe besetzt sein darf, beträgt die theoretische Zuschauerzahl maximal neun Einzelpersonen. „Gruppen dürfen aber zusammen sitzen, damit können insgesamt mehr Leute rein“, sagt Max Mucha. Mit Schulgruppen ließe sich das Planetarium sogar komplett füllen (57 Plätze).
Besucher sind extra aus Neuss nach Hochdahl angereist
Zum Auftakt hatten sich zwölf Personen in vier Gruppen angemeldet. Irene und Siggi Meier waren extra aus Neuss angereist. „Wir sind zum ersten Mal hier“, berichtet sie. Das Ehepaar habe vor etwa einem Jahr vom „Stellarium Erkrath“ erfahren und sich immer wieder gesagt: „da müssen wir mal hin“. Als im März die Corona-Schließung kam, schien sich das Aufschieben gerächt zu haben. Nun ist wieder geöffnet, und diese Chance wollten sich die Meiers nicht entgehen lassen: „Wer weiß, wie es mit Corona weitergeht?“, sagt Irene Meier. Die Mund-Nase-Bedeckungen dürfen die Gäste abnehmen, sobald sie auf ihren Plätzen sitzen und die Show beginnt. „Ich muss mich nach dreieinhalb Monaten auch erst wieder zurechtfinden“, sagt Dozent Andreas Schmidt zur Begrüßung und sucht an der Steuerkonsole die richtigen Knöpfe. Dann geht es los, virtuell bei untergehender Sonne auf der Wiese vor der Sternwarte.
„Was Sie hier sehen, ist ziemlich genau jetzt“, erklärt Andreas Schmidt. „Sterne über dem Neanderland“ zeigt immer Sterne, wie sie am Tag der Vorführung aussehen könnten, wenn der Himmel klar und die Lichter der Stadt ausgeschaltet wären. Jetzt im Sommer muss man lange warten, bis die Sterne erscheinen und dann für weniger als sechs Stunden zu sehen sind. Der Große Wagen steht jetzt höher am Himmel als noch im Winter, und auch sonst gibt es andere Sternbilder zu sehen. Nur der Polarstern steht immer am selben Punkt: Hoch im Norden über der Verlängerung der Erdachse.
Augenmerk legt der Dozent an diesem Tag auf den zunehmenden Mond, an dessen Tag-Nacht-Grenze die Krater gut zu sehen sind. „Als ich zwölf war, habe ich mir mein erstes Teleskop ‚vom Munde abgespart‘. Der Mond war das erste, was ich damit beobachtet habe“, erinnert sich Schmidt.