Prozession stellt Leidensweg von Jesus Christus nach
Am Karfreitag ging die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer den Kreuzweg nach. Kinder stellen ein Holzkreuz auf.
Erkrath. „Jesus muss sterben“, tönt es aus der Menge des Volkes und trotz leiser Zweifel verurteilt Pontius Pilatus den als Lügner Beschuldigten. Er wäscht seine Hände in Unschuld und übergibt den Heiland an die römischen Soldaten — der Kreuzweg Jesus beginnt.
So läutete auch die Erkrather Gemeinde St. Johannes der Täufer am gestrigen Karfreitag den Leidensweg Jesus ein - allerdings anders als andernorts üblich. „Wir wollen den Kindern unserer Gemeinde das Osterfest näher bringen“, sagt Stefanie Perkuhn, ehrenamtliche Mitarbeiterin der katholischen Kirchengemeinde. Das geschah im Rahmen einer Familien-Prozession.
„Das einfache Abgehen der Stationen in der Kirche ist für Kinder oft wenig anschaulich und eindruckslos“, so Perkuhn. Los ging es trotzdem in der Kirche, der weitere Weg führte dann aber zum Hochkreuz an der Autobahnbrücke.
Angeführt und geleitet wurden die Erkrather Christen von zwei mit Klappernden Musikinstrumenten aus- gestatteten Kindern: „Die Klappern ersetzen das Läuten der Glocken, die bis zur Auferstehung verstummt sind“, so Perkuhn. Am Hochkreuz angekommen, ist auch das Leiden Jesus beendet, Kinder schlagen symbolisch Nägel ins mitgebrachte Holzkreuz, richten es auf und besiegeln den Tod Jesu Christi.
„Das ist der eigentliche Gedanke unserer Aktion“, so Perkuhn: „Die Kinder nehmen die Dinge selbst in die Hand und müssen beim Nageln aufpassen, dass sie sich nicht auf die Finger hauen.“ Es entstehe so ein ganz neuer Bezug zum Leidensweg. „Man muss sich hierbei vorstellen, dass dort wirklich eine Hand gelegen hat, durch die ein Nagel geschlagen wurde.“