Schulzentrum hat Asbest im Wandputz

Baumaßnahmen i m Schulzentrum an der Rankestraße brachten es an den Tag: Im Putz ist Asbest eingelagert.

Foto: Achim Blazy

Erkrath. Im Gymnasium und in der angrenzenden Realschule an der Rankestraße wurden asbesthaltige Putze und Spachtelmasse verbaut. Das haben Schadstoffuntersuchungen ergeben, die die Stadt Erkrath aufgrund von anstehenden Baumaßnahmen in Auftrag gegeben hatte. Eine unmittelbarer Gefährdung für Schüler und Lehrer bestehe aber nicht, erklärten Bürgermeister Christoph Schultz, Schuldezernent Ulrich Schwab-Bachmann und ein Gutachter gestern. Aus diesem Grund wird der Unterricht witerhin wie gewohnt in den Klassenräumen stattfinden.

Gerd Zwiener, Sachverständiger

Bereits am Dienstag hatte die Stadt gemeinsam mit dem Kölner Sachverständigen Dr. Gerd Zwiener das Lehrerkollegium der beiden Schulen über die Ergebnisse der Proben informiert. Gestern gingen die schriftlichen Informationen an die Eltern heraus. Detailliert werden sie in dem Schreiben über die Situation, Verhaltensregeln und anstehende Maßnahmen informiert. „Asbesthaltige Putze und Spachtelmassen wurden vor allem von 1960 bis in der 80er Jahre verwendet“, erklärte Zwiener. Die Problematik sei jedoch noch nicht lange bekannt und deshalb auch kaum untersucht worden. „Nur wenige Städte haben das bisher näher betrachtet“, sagte der Gutachter.

Da bei den Buntstein- beziehungsweise Kieselputzen der Asbest im verarbeiteten Kunstharz gebunden ist und bei den sonstigen Putzen und Spachtelmassen die asbesthaltige Schicht durch die darauf aufgebrachten Farbschichten geschützt ist, sei eine Faserfreisetzung bei alltäglicher Nutzung auszuschließen. Bei Arbeiten an den Wänden allerdings müssen ab sofort Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, damit keine Asbestfasern freigesetzt werden.

„Es darf kein Nagel mehr in die Wand eingeschlagen werden“, erklärte Zwiener, es sei denn, von einer Spezialfirma. Das heißt: Nur noch spezielle Firmen werden künftig für Arbeiten im Schulzentrum beauftragt. Hausmeister dürfen an den Wänden nicht mehr selbst Hand anlegen.

Für die Stadt Erkrath hat das weitreichende Folgen. „Alle anstehenden Arbeiten haben wir erst einmal gestoppt“, sagte Brigitte Wessel vom Immobilienmanagement der Stadt. Denn bevor in städtischen Gebäuden künftig Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen angegangen werden können, wird es erst einmal Schadstoffuntersuchungen geben. Welche Dimensionen da auf die Stadt zukommen, kann derzeit noch niemand sagen.

Die beiden zunächst betroffenen Schulen werden nun in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Konzept zum Umgang mit der neuen Situation entwickeln. Besorgte Eltern können sich mit ihren Fragen an die Stadt Erkrath wenden. Die hat eigens dafür eine E-Mailadresse eingerichtet.

Unter dieser Adresse werden ab sofort die Fragen der Bürger gesammelt und bei der nächsten Schulpflegschaftssitzung durch einen Sachverständigen für Schadstoffe beantwortet.

schule@erkrath.de